Gewitter auf der Filderebene bei Stuttgart © https://stock.adobe.com/de/images/gewitter-auf-der-filderebene-bei-stuttgart/361841235

Klimawandel – ein Blick durch das Fenster

(PM) Der Blick aus dem Fenster bietet nicht nur einen vertrauten Anblick auf die Gemeinde, sondern auch auf die subtilen, jedoch bedeutenden Veränderungen, die sich im Laufe der Zeit ereignen. Von den landwirtschaftlichen Feldern bis zu den Wäldern und Gewässern sind die globalen und lokalen Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr zu übersehen.

Eine Welt im Wetterchaos

Die zunehmende Instabilität des Klimas manifestiert sich weltweit in einer Vielzahl von Phänomenen, die sowohl global als auch lokal spürbare Auswirkungen haben. Diese Veränderungen gehen über die bloße Zunahme von Temperaturen hinaus und zeigen sich in extremeren Wetterereignissen, die vermehrt auftreten und an Intensität gewinnen. Von heftigen Stürmen bis zu langanhaltende Dürreperioden sind die Naturkatastrophen in ihrer Häufigkeit und Intensität alarmierend gestiegen.

Dabei ist zu beobachten, dass sich nicht nur die Art, sondern auch die geographische Verteilung dieser Ereignisse verändert hat, was darauf hindeutet, dass der Klimawandel bereits in vollem Gange ist. Die Auswirkungen dieser Veränderungen sind vielfältig und betreffen die Umwelt und die Gesellschaft in Form von wirtschaftlichen Verlusten und Gesundheitsrisiken.

Hitzewellen und Regenfluten — Die Agrarwirtschaft im Klimasturm

Die Landwirtschaft der Region steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Allein im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung neue Rekordtemperaturen verzeichnet, mit einem globalen Durchschnittsanstieg von 1,48°C. Dabei spielt der Golfstrom, eine mächtige Meeresströmung, eine bedeutende Rolle bei der Regulierung der Temperaturen. Durch seine warmen Wasserströmungen aus den Tropen beeinflusst er die globale und die lokale Wetterlage.

Im Winter waren die Folgen der Veränderungen im Klimamuster im ganzen Land spürbar. Die zunehmende Intensität von Hitzewellen und die Verlängerung von Dürreperioden haben zu extremen Regenfällen geführt. Diese extremen Wetterereignisse sorgten für Hochwasser in vielen Bundesländer, darunter Baden-Württemberg, das die Landwirtschaft und die gesamte Infrastruktur der Gemeinden bedroht.

Die leisen Opfer des Klimawandels

Auch die Wälder und die Tierwelt sehen sich mit den zunehmenden Herausforderungen des Klimawandels konfrontiert. Die steigenden Temperaturen und die veränderten Niederschlagsmuster beeinflussen das ökologische Gleichgewicht und bringen neue Belastungen für Pflanzen und Lebewesen mit sich.

Wälder sind besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Trockenperioden erhöhen das Risiko von Waldbränden, die nicht nur die Flora und Fauna zerstören, sondern auch die Lebensräume vieler Arten gefährden. Zusätzlich können längere Hitzewellen die Baumsterblichkeit erhöhen und die Ausbreitung von Schädlingen begünstigen.

Viele Tierarten sind auf stabile Lebensräume und saisonale Veränderungen angewiesen, um zu überleben und sich fortzupflanzen. Die zunehmende Unberechenbarkeit des Wetters kann ihre Lebensräume beeinträchtigen, Migrationsschemata stören und das Nahrungsangebot verringern. Insbesondere gefährdete Arten sind einem höheren Risiko ausgesetzt, da sie weniger anpassungsfähig sind und weniger Spielraum haben. Allein in Baden-Württemberg sind zum Beispiel siebenundzwanzig Brutvogelarten ausgestorben und weitere einhundertachtzehn gefährdet.

malerischer Bärensee bei Stuttgart © https://stock.adobe.com/de/images/malerischer-barensee-bei-stuttgart-umgeben-von-laubwald-und-kiefern-die-sich-im-wasser-spiegeln/455249674?prev_url=detailZukunft von Seen und Gewässern

Des Weiteren stehen im Zuge des Klimawandels stehen Gewässer vor einer unsicheren Zukunft. Die Veränderungen in den klimatischen Mustern beeinflussen die Wasserstände, die Wasserqualität und die Ökosysteme.

Ein Anstieg der Durchschnittstemperatur kann zu einer erhöhten Verdunstung und zu einem veränderten Niederschlagsmuster führen. Dies Beeinflusst wiederum die Wasserstände in Seen und Flüssen. Niedrigere Wasserstände beeinträchtigen ökologische Lebensräume, die Verfügbarkeit von Trinkwasser einschränken und die Landwirtschaft belasten. Gleichzeitig kann ein erhöhter Niederschlag zu Überschwemmungen und Erosion führen, die Infrastruktur und Gemeinden entlang der Ufer bedrohen.

Durch die Veränderungen in den klimatischen Mustern werden auch die Wasserqualität beeinträchtigt und die Ökosysteme der Seen gestört. Erwärmende Temperaturen begünstigen das Wachstum von Algen und führen zu vermehrten Cyanbakterienblüten. Diese verschmutzen das Wasser und gefährden die Gesundheit von Menschen und Tieren.

Vom lokalen Handeln zur globalen Verantwortung

Der Blick aus dem Fenster verdeutlicht die drängenden Herausforderungen des Klimawandels, die sich auf alle Ebenen der Gemeinschaft auswirken. Von der Landwirtschaft bis zur Tierwelt und den Gewässern sind die Auswirkungen unübersehbar und erfordern effektive Maßnahmen. Dazu sind innovative Strategien erforderlich, die sowohl die lokale als auch die globale Dimension berücksichtigen.

Neben der Nutzung erneuerbarer Energien und der Förderung klimafreundlicher Anbaumethoden können Regierungen Anreize schaffen, um Investitionen in nachhaltige Praktiken zu fördern und die Umstellung auf klimaresiliente Kulturen zu unterstützen. Ein Beispiel dafür ist das Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) in Baden-Württemberg. Dieses Programm fördert Investitionen in eine umweltschonende Landwirtschaft, um Schäden durch Naturkatastrophen vorzubeugen.

Paysage de campagne © https://stock.adobe.com/de/images/paysage-de-campagne-en-ete-dans-la-campagne-francaise/309817507?prev_url=detailUm die Herausforderungen für die Wälder und die Tierwelt anzugehen, ist eine ganzheitliche Strategie erforderlich, die auf Naturschutz, Renaturierung und nachhaltiger Nutzung basiert. Diese Strategie erfordert eine enge Zusammenarbeit von Regierungen, Gemeinden und Umweltschutzorganisationen. Durch den Schutz von Gebieten, das Anpflanzen von Bäumen und härtere Gesetze zum Schutz von gefährdeten Tieren und Pflanzen können die biologische Vielfalt und die Ökosysteme gestärkt werden.

Weitere Förderprogramme für die Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl:

  • Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT II)
  • Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung (SchALVO)
  • Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
  • Programm LIFE

Kommunikationskampagne #jetztklimachen

Angesichts dieser Herausforderungen ist die Initiative von Städten wie Stuttgart, bis 2035 klimaneutral zu werden, ein Schritt in die richtige Richtung. Durch die Umsetzung eines umfassenden Klimaschutzplans, der auf erneuerbaren Energien, nachhaltiger Landwirtschaft und Anpassungsmaßnahmen basiert, können Städte und Gemeinden eine Führungsrolle im Kampf gegen den Klimawandel übernehmen und gleichzeitig eine lebenswertere Zukunft für alle schaffen.

Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Kampagne #jetztklickmachen, die gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Sport ins Leben gerufen wurde. Sie zielt darauf ab, den Klimaschutz zu einem zentralen Thema in der Stadtgesellschaft zu machen und die Bürgerinnen und Bürger aktiv einzubeziehen.

Lokales Engagement

Ein neues Kapitel des Umweltschutzes hat in Stuttgart begonnen, angeführt von lokalen Obst- und Gartenbauvereinen in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Umweltschutzorganisationen. Dazu wurden im November 2023 Obstbaum-Pflanzaktionen im Naturschutzgebiet Greutterwald in Weilimdorf und um Plieningen durchgeführt. Bei dieser Aktion wurden insgesamt 150 neue Obstbäume gepflanzt.

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