(RED) Seit mehr als 100 Tagen befindet sich in Deutschland bzw. weltweit die “Veranstaltungswirtschaft” im “Lockdown”. Während das private Leben, Handel und Produktion immer mehr sich in Folge der Coronakrise in Richtung “Normalität” bewegen, kämpfen die Firmen und Selbständigen der Veranstaltungsbranche um ihr wirtschaftliches Überleben. Mit der “Night of Light” am Montagabend, 22. Juni 2020, wurde bundesweit ein “rotflammender Hilferuf” am die Politik gesendet – auch in Weilimdorf.
Sven Mahnkopf, Weilimdorfer durch und durch, ist neben seiner Teilzeitarbeit im Theaterhaus Stuttgart vor allem eines: Selbständiger Event- und Veranstaltungsorganisator mit “SvenEvent”. Corona hat auch ihn “kaltgestellt”: “Unsere Branche zählt zu den Betrieben der ‘First In Last Out’ in Folge von Corona. Seit März habe ich keine Aufträge mehr, sonst habe ich in und um Weilimdorf zehn bis 20 Veranstaltungen pro Jahr mit Licht, Ton und Effekt durchzuführen, daraus wird bis mindestens Oktober diesen Jahres nichts mehr werden, da alle Großveranstaltungen untersagt sind. Die Einnahmen zum wirtschaftlichen Überleben sind also komplett weggebrochen und kommen so schnell nicht wieder, geschweige denn können sie nachgewirtschaftet werden.”
Und er ist nicht alleine mit dieser Problematik: Business Events, Tagungen, Kongresse, Konzerte, Festivals oder Theateraufführungen, alles bleibt hier im “Lockdown”. Mit der Initiative “Night of Light” haben nun mehr als 8300 Veranstalter-Firmen einen rot flammenden Appell an 9.119 Gebäude (wie z.B. Theater, Philharmonien, Konzerthallen, Schauspielhäuser) in Deutschland, aber auch in einigen umliegenden Ländern in den Nachthimmel vom 22. auf 23. Juni geworfen. In Weilimdorf bzw. im Stuttgarter Norden war Sven Mahnkopf dafür aktiv: Neben der EJUS Zentrale in der Fritz-Elsas-Straße beleuchtete er auch das Theaterhaus am Pragsattel – und in Weilimdorf das Waldheim im Lindental.
“Ursprünglich wollte ich in Weilimdorf eigentlich entweder den Heiner – oder das Bezirksamt am Löwen-Markt in rotes Licht tauchen. Leider haben die politischen Entscheidungsträger nicht mitgespielt und dieses nicht genehmigt, obwohl nicht einmal Strom notwendig war, da alle Lampen mit Akkus ihr Licht werfen. Immerhin hat die Evangelische Gesamtkirche Weilimdorf es möglich gemacht, das Waldheim dafür zu beleuchten”, so Mahnkopf. Und die Aktion war ein leuchtendes Erlebnis – schade nur, dass es so weit ab vom Ortskern stattfinden musste und entsprechend wenige Menschen den Weg dorthin fanden.
In Gerlingen war das Rathaus von den lokalen Veranstaltungsunternehmen Vanini Sound, mhproductions und amvt Veranstaltungstechnik illuminiert. Gerlingens Bürgermeister Dirk Oestringer hierzu auf seiner Facebook-Seite: “Vielen Dank für das Engagement in dieser dramatischen Situation und in diesem Fall für das Licht!”