Senioren in der Betrugsfalle: Welche Gefahren Online lauern

Falsche Polizeibeamte

(PM) Dazugehören und Mitreden wollen und das im Onlinebereich: Was für junge Menschen ganz normal ist, nimmt auch für Senioren seinen positiven Lauf.

Vor vielen Jahren war es noch undenkbar, dass Oma oder Opa freudig durchs Internet surfen. Heute ist das fast schon normal und immer mehr Menschen im höheren Alter bekennen sich zur modernen Technik.

Dabei stellt sich manchmal schon gar nicht mehr die Frage: Was ist eine VPN Verbindung? Die Antwort liegt auf der Hand und alle anderen wichtigen Dinge im Onlinenetzwerk sind auch schon lange gefunden.

Mit der Sicherheit kommen aber oft auch die Sorgen. Betrüger lauern an jeder Ecke und was schon für den versierten Techniker nicht immer leicht zu finden ist, kann doch für einen älteren Menschen erst recht Probleme machen, oder doch nicht?

Hier finden Sie die Antwort!

Das Gespräch suchen

Um mit ersten Vorsichtsmaßnahmen braucht es das Gespräch und hier ist nicht selten sehr viel Feingefühl erforderlich.

Besonders ältere Menschen neigen manchmal dazu, Aussagen „in den falschen Hals“ zu bekommen. Es wird als klare Kritik erkannt oder ist mit der Vorstellung verbunden, dass der Jüngere dem Älteren einfach nichts zutraut.

Darum geht es aber nicht! Sicherheit ist in jedem Alter wichtig und kann schon mit kleinen Dingen anfangen.

Sollten Sie merken, dass ein älterer Verwandter gerne im Internet unterwegs ist, sollten Sie im ersten Schritt ein Antivirus-Programm installieren. Das geht ganz schnell und ist mit wenigen Worten erklärt. Auf diese Weise haben Sie schon einen wichtigen Weg eingeschlagen. Nun können Sie mit der Aufklärung weiterer Gefahren beginnen.

Phishing Übergriff

Ein seltsamer Ausdruck mit einer recht einfachen Erklärung. Diese Betrugsmasche ist zwar allgemein bekannt, doch leider fallen immer wieder Menschen darauf herein. Während die junge Generation nicht selten um die Gefahren weiß, sind ältere Menschen hier empfänglicher. Besonders dann, wenn sie sehr viel allein sind und sich über jede Nachricht freuen.

Passen Sie also genau auf. Sollten Sie in einem Gespräch mitbekommen, dass ein Verwandter eine solche Mail erhalten hat, heißt es klar: Finger weg.

Doch dazu kommt es meistens nicht. Es wird einfach geöffnet und Daten ermittelt. Damit ist das Chaos schon perfekt.

Nachrichten von einem unbekannten Absender, ganz gleich ob über E-Mail, SMS oder gar Telefon sind nicht selten Phishing-Nachrichten. Hier geht es um den reinen Datendiebstahl. Adressen, Bankdaten und PINS sind hier besonders gefragt.

Klären Sie in diesem Bereich eindringlich auf. Nachrichten, die kleinen bekannten Absender zugeordnet werden können, sollten nicht beachtet werden. Auch dann nicht, wenn die Formulierungen noch so schmeichelnd sind.

Denn eines ist sicher: Mit den Jahren werden Betrüger immer gerissener und kennen viele Tricks, die auch von Fachleuten nur schwer durchschaut werden. Vorsicht ist hier der beste Schutz.

Love-Scam

Das Thema Einsamkeit spielt bei älteren Menschen leider oft eine Rolle. Sei es durch den Verlust des Partners oder durch eine Trennung.

Im Internet scheint es aber die Lösung zu geben. Schnell sind Partnerbörsen gefunden und Kontakte geknüpft. Leider lauern auch hier die Betrüger, die mit Liebe und Vertrauen bares Geld machen wollen. Ist dies der Fall, wird auch oft von Love-Scam gesprochen.

Der Ablauf ist fast immer der gleiche. Es wird eine Verbindung aufgebaut und schnell entwickelt sich Vertrauen. Es scheint schon nach kurzer Zeit ein Band zu geben, dass es zuvor so noch nie gab. Es werden Versprechungen gemacht und ein Treffen anberaumt.

Kaum ist das geschehen, passiert es oft. Ein Familienmitglied ist krank und es wird dringend Geld benötigt. Oder der Flug muss bezahlt werden, damit das Treffen überhaupt stattfinden kann.

Um nicht in diese Falle zu tappen, sollte auf die Sprache und das Herkunftsland geachtet werden. Meistens handelt es sich um Personen, mit Wohnort im Ausland, weil dort derlei Betrugsmaschen nur schlecht zurückverfolgt werden können. Ist das Geld erst einmal bezahlt, ist es meistens auch weg und das Treffen bleibt dennoch aus.

Falsche Kundenbetreuung

In Indien gibt es hier schon ein regelrechtes Netzwerk. Doch auch in Deutschland ist die Masche nicht fremd.

Der Betrug beginnt am Telefon. Ein vermeintlicher Mitarbeiter ruft an und braucht Zugang zum PC. Möglich ist auch, dass direkt oder im weiteren Vorgehen nach Bankdaten gefragt wird. Werden diese herausgegeben oder der Zugang gewährt, kann der Betrüger nach freiem Willen alles bekommen, was er möchte.

Eine Warnung kann es im Vorfeld jedoch geben. Durchaus besteht die Möglichkeit, dass vor dem Anruf eine Mitteilung auf dem Smartphone eingeht, wenn dieses vorhanden ist.

Gibt es ein Handy nicht, dann ist Vorsicht geboten. Keine Daten und Zugriffe gewähren, wenn ein Anruf eingeht. Seriöse Unternehmen machen diese Abfragen immer auf andere Art und Weise.

Der Enkeltrick

Ein Trick, der wohl allgemein bekannt ist, doch mit den Jahren hat er sich auch verändert. Während damals oft an den Türen geklingelt oder der Anruf genutzt wurde, findet diese Betrugsmasche oft über das Internet statt.

Es kommt eine E-Mail von einem Unbekannten, der vorgibt, ein verschollener Enkel zu sein. Oftmals erfolgte sogar eine Art Ausspionieren des Senioren, um wichtige Daten und Verhaltensweisen abfragen zu können. Damit wirkt der Betrug nur noch echter.

In Nachrichten wird dann von Geldproblemen erzählt, die durch unterschiedlichste Gegebenheiten entstanden sind. Sei es der Unfall oder auch das Studium, dass finanziert werden muss.

Hier sollte auf alle Fälle bei engsten Verwandten nachgefragt werden, ob ein Mensch mit dem angegebenen Namen bekannt ist, sollte das Erinnerungsvermögen hier keine Lösung bringen.

Sicherheit ist wichtig

Wie Sie sehen, können überall Gefahren lauern und natürlich möchte kein Senior, der mit dem Internet gut zurechtkommt, dass ihm immer wieder über die Schulter geschaut wird.

Wichtig ist hier, dass intensive Gespräch und das Achten auf folgende Dinge:

  • Keine unbekannten Nachrichten beantworten
  • Keine sensiblen Daten herausgeben
  • Anrufe Fremder immer mit Vorsicht behandeln
  • Antivirus-Programm installieren

Wenn diese vier Dinge eingehalten werden, ist der Umgang mit der modernen Technik schon viel leichter und vor allen Dingen sicherer!

Foto © Kripo Land & Bund

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