Neues Kulturdenkmal: Die Haltestelle Rastatter Straße, Foto GOEDE

Weilimdorf hat ein Kulturdenkmal!

(RED) Es war eine überraschende Nachricht, die Bezirksvorsteher Julian Schahl am Mittwochabend, 24. Januar 2024, in der Sitzung des Bezirksbeirat Weilimdorf zu verkünden hatte: “Weilimdorf hat ein Kulturdenkmal!” Und das ist gerade mal 32 Jahre alt.

Kulturdenkmäler, so die allgemeine (kulturelle) Lesart, müssen “Alt” sein, also älter als die aktuell lebenden Generationen. Wie z.B. das Schloss Solitude oberhalb von Weilimdorf.

Das Landesamt für Denkmalpflege kann aber auch “jung”. So geschehen im Dezember 2023, als es neben den Stuttgarter Stadtbahnhaltestellen Pragsattel und Waldau eben auch die Weilimdorfer Haltestelle “Rastatter Straße” in den Status eines “Kulturdenkmal” hob.

„Die jungen Kulturdenkmale zeigen auch im überregionalen Vergleich den hohen Gestaltungswillen der späten 1990er Jahre in der Entwicklung der öffentlichen Nahverkehrsnetze”, sagt Landeskonservator Martin Hahn vom Denkmalamt. Mit der Rastatter Straße wurde die “Postmoderne” des Bauwerks aus 1992 hervorgehoben, welches im übrigen der erst vor kurzem verstorbene Weilimdorfer Architekt Jürgen Zeeb entworfen hat. Die farbenfrohe Ausführung der Haltestelle in blau, gelb und rot ist jedem bekannt, detailverliebte Akkzente werden mit den Stahltürmchen gesetzt.

Schade nur, dass an vielen Stellen in den letzten Jahren die Farbe(n) abzublättern begannen. Vielleicht kann die SSB/VVS diesem neuen Kulturdenkmal mal einen “frischen” Anstrich verpassen: Zwar obliegen Denkmäler nun besonderen Verpflichtungen (bauliche Änderungen erfordern nun eine Abstimmung mit dem Denkmalamt), frische Farben sind davon aber ausgenommen…

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