Spielplatz an der Bergheimer Steige ist Taka-Tuka-Land

Noch vor Wochen fristete der Spielplatz an der Bergheimer Steige sein graues Dasein mit einer zerfallenen Holzlokomotive. Seit April erstrahlt er nun in neuem Glanz: und da werden die Kinderaugen groß und größer! Ein Piratenschiff mit allen Schikanen und Möglichkeiten mit riesigen Ausmaßen steht nun mitten in der Wiese. Da gibt es kein Halten mehr, jeder ist Pipi Langstrumpf, Seeräuber, Kapitän oder einfach nur Matrose in den Wanten. Da können sich die Eltern getrost zurücklehnen und entspannen. Und das haben inzwischen auch die Gerlinger mitbekommen: die Klasse 2b der Breitwiesenschule hat für diesen Samstag einen Grillausflug gemacht, Tische und Bänke aufgebaut, Grill angeheizt und wenn die hungrigen und durstigen Klabautermänner mal von ihrem Traumschiff kommen, ist damit für alles bestens gesorgt!

Richtfest am Hausener Kinder- und Jugendhaus

“Wozu braucht es ein Richtfest?” war die erste Reaktion der Bauleitung des Neubaus vom Kinder- und Jugendhaus in Hausen, als engagierte Hausener diesbezüglich anfragten. Doch man soll eben die Feierlaune der Alt- und Neuhausener nicht unterschätzen! Kurzerhand wurde ein wenig herumtelefoniert, Bänke und Tische organisiert, die Politik und Hochbauamt eingeladen – und alle kamen. So konnte Bezirksvorsteherhin Ulrike Zich am Montag (28. April) um 17 Uhr vor mehr als 100 anwesenden Gästen (und natürlich feierfreudigen Hausenern, Kindern und Jugendlichen) Glückwünsche und Dank an alle Beteiligten an diesem Neubau ausprechen. Die immerhin 2 Millionen teure im Baukastenprinzip erstellte Einrichtung soll bereits spätestens im Juli eröffnet werden, der Umzug vom Hausenring 93 nach 36 (Notquartier) zurück in die 93 vollzogen werden. Und Volker Rösch, Leiter des alten neuen Kinder- und Jugendhauses ist sich sicher, dass er sich vor Kinderlärm in den neuen Räumen kaum retten werden kann – denn immerhin konnten die Kids sich mit ihren Wünschen und Vorstellungen bei den Bauplanungen mit einbringen. Allerdings wird die zukünftig dreimal so große Fläche nicht Ursache der Kinder sein – hier wird durch die Stadt Stuttgart dem schnellen Wachstum des Stadtteils Rechnung getragen. Und so werden ab dem Sommer die Clubräume, Werkstätten, ein Discoraum und ein Cáfe immer gut besucht sein.

Das WWW wird heute 10 Jahre alt

Als der britische Physiker Tim Berners-Lee am 30. April 1993 mit www.cern.ch und seiner frisch entwickelten HTML-Sprache in Genf “online” ging, hat er sicherlich nicht mit dieser rasanten Entwicklung gerechnet. Dot-CH? Jawohl! Das “WWW” haben somit die Schweizer (mit)erfunden – ausnahmsweise mal nicht die USA. Das eigentliche Internet selber ging allerdings schon 1969 an den Start, als ein findiger US-Programmierer erstmals von einem Rechner zum anderen Dateien versenden wollte – das ARPANET war geboren. Es ging schief, denn der Rechner stürzte ab (und dabei gab es damals noch nicht mal Windows…). Bis 1978 ging es mit dem Internet (“Inter-Network Communication Network”) nur langsam voran, wurde vornehmlich von den US-Militärs genutzt – bis „Unix to Unix Protocol” (UUCP) kam. 1983 wurde dann das zivile Netz eingeführt und die Einwahl der Rechner (damals eigentlich nur für eMail geeignet per TCP/IP (Transmission Control Protocol / Internet Protocol) freigeschaltet. Und dann kam CERN mit der neuen Skript-Sprache HTML und die Zuweisung von Servernamen per WWW. Im November 1992 waren es weltweit 26 Webserver, im Oktober 1993 immerhin 200, 1999 wurde die Grenze von einer Million überschritten. Und so kommt einem die Ricola-Werbung in Erinnerung: “Wer hat es erfunden?”…

Keine Walpurgisnacht mehr in der Region

Was einst Anfang der 80er Jahre als kleines friedliches Abifest mit 200 Schülern begann, wuchs sich in den letzten Jahren zu einer wilden Müll- und Drogenparty auf der Leonberger Heide aus. 2002 kamen mehr als 5.000 Jugendliche zur “Walpurgisnacht” vom 30. April auf den 1. Mai auf den Höhenzug zwischen Leonberg und Gerlingen und hinterließen neben lautstarken Prügeleien Berge an Müll und entnervte Nachbarn. Die Kosten für die Stadt Leonberg beliefen sich am Ende auf stolze 88.000 Euro – so wurde für dieses Jahr die Notbremse gezogen und die Party kurzerhand verboten. Auch Alternativplätze wie die Mülldeponie oder der alte Golfplatz wurden in Rücksprache mit dem Kreisjugendamt verworfen – in Rücksichtnahme auf den Jugendschutz: “Nach den Auswüchsen des vergangenen Jahres, als Dutzende von minderjährigen Mädchen und Jungen in alkoholisiertem Zustand von Rotkreuzhelfern, Polizeibeamten und Jugendamtsmitarbeitern versorgt, sowie acht Jugendliche wegen lebensgefährlicher Alkoholvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, ist das Verbot verständlich – und aus den Gesichtspunkten des Kinder- und Jugendschutzes sogar geboten”, so der Leiter des Jugendamtes in einer Pressemitteilung. Im Gerlinger Gemeinderat kamen daher in seiner letzten Sitzung die berechtigten Sorgen auf, dass die Jugendlichen nun einfach über die Strasse in die Gerlinger Heide abwandern. Doch diese, so Gerlingens Bürgermeister Brenner, werde durch die Polizeidirektion Ludwigsburg in besagter Nacht kontrolliert: “Eine Genehmigung der Party durch den Landkreis Ludwigsburg bzw. die Stadt Gerlingen werde es nicht geben”. Doch die Jugendlichen wollen sich ihre Walpurgisnacht nicht nehmen lassen, betonen immer wieder ihre Friedensbereitschaft. Treffen werden sich die Jugendlichen zwischen 14 und 25 in jedem Falle, nur der Ort ist wohl noch nicht klar. Doch ihr eigenes kleines “Woodstock” hat Kultcharakter. Den größten Erfolg können die Jugendlichen aber sicherlich heuer dadurch erzielen, dass sie sich dennoch treffen, sich nicht im Suff befinden, nicht lautstark herumpöbeln und keinen Müll hinterlassen, der für teures Geld entsorgt werden muss. Die Stadtverwaltungen müssen eben mit ihren eigenen Waffen geschlagen werden. Dann kann auch für 2004 sicherlich wieder über eine genehmigte Party diskutiert werden!

Weilimdofer Frühling mit erweitertem Programm

Die Werbegemeinschaft Weilimdorf hat sich auch dieses Jahr wieder bemüht ein Programm für die ganze Familie „auf die Beine“ zu stellen. Ab Samstag, 3. Mai, gibt es zwei Tage Infos und Unterhaltung pur: Maibaumfest am Löwenplatz und Autoschau am Löwenmarkt (Beginn ist jeweils Samstag, von 12 bis 18 Uhr (Maibaumfest bis 22 Uhr) und am Sonntag ist verkaufsoffener Sonntag von 11 bis 18 Uhr (verkaufsoffen von 13 bis 18 Uhr). Neu hinzugekommen ist am Sonntag ein Kunsthandwerk-, Antik- und Edeltrödelmarkt rund um den Löwenplatz. Auf der überdachten Bühne am Maibaumplatz ist am Samstag um 12 Uhr ist der obligate Faßanstich mit Bezirksvorsteherin, Frau Zich. Musikalisch wird sie vom Musikverein Korntal begleitet. Um 14.30 Uhr stellt das Fitness-Forum in Zusammenarbeit mit Sport-Shop Anton „Tae Bo“ und den „Gesunden Alltag“ vor. Von 16 bis 17.30 Uhr spielt Willi Straub Klassik-Rock und auch dieses Jahr dürfen sich wieder die Fans der „But Stones“ auf die bekannte Rolling-Stones-Coverband freuen, die von 18 bis ca. 22 Uhr spielen wird (Eintritt frei). Das Bühnen-Programm geht am Sonntag weiter mit dem Weißwurst-Jazzfrühschoppen um 11 Uhr. Wieder mit dabei die Bigband „Bar&Rock Orchestra“. Von 13 bis 14 Uhr nochmals der Auftritt des Fitness-Forums und ab 15 Uhr spielt zur Unterhaltung der Musikverein Weilimdorf. Die Gastronomen platzieren sich rund um den Festplatz mit einer Weinstand und Kultgetränken des Weilimdorfer Weinmarktes „Korkenzieher“ einem Bewirtungsstand des Cafés/Konditorei Nufer Weilimdorf und warmen, kalten Speisen und Getränken des Caterings-Teams Schlag, Stuttgart-Mühlhausen. Auch die Autofans kommen auf ihre Kosten. Von Samstag, 12 bis 18 Uhr und Sonntag von 11 bis 18 Uhr zeigen rund 10 Vertragshändler auf dem Löwenmarkt-Gelände die neuesten automobilen Trends, ein beliebter Anziehungsmagnet für die Autofans der Region.

Auf den verkaufsoffenen Sonntag haben sich die Weilimdorfer Mitgliedsfirmen wieder bestens vorbereitet. Clown Luigi die Castello sorgt wieder für Spaß unter Unterhaltung. Foto-Futterknecht wartet mit einer Baby- und Kinder-Fotokaktion auf kleine und große Kunden. Das Küchenstudio Gutekunst läßt die Herzen der Gourmets mit einer Kochvorführung höher schlagen und Frisör Werz bietet „Alles für das Haar“. „Kinderschminken und Tattos“ heißt das Motto der Scharr Papeterie und beim „Das verrückte Stempellädle“ ist „Minialbum-Basteln“ angesagt. In Zusammenarbeit mit „Das verrückte Stempellädle“ gibt es bei Betten & Wäsche Mannsdörfer einen Kinderbasteltisch. Bei der Raumgestaltung Kohler wird es ganz bunt: „Kinderschminken“ und Sport-Shop-Anton sponsert die Fitness-Vorführungen auf der Maibaum-Bühne.Zum ersten Male findet am Sonntag ein Kunsthandwerk-, Antik- und Edeltrödemarkt rund um den Löwenplatz statt.

Tag der offenen Tür im Reit- und Fahrverein Leonberg

Der Reit- und Fahrverein Leonberg lädt herzlich zum Familientag am Donnerstag den 1. Mai ein. Geboten wird an diesem Tag ab 14 Uhr ein umfangreiches Schauprogramm, das unter anderem Einblicke in die tägliche Arbeit in den Unterrrichtsstunden darstellen wird. Des weiteren haben die Besucher die Möglichkeit beim kostenlosen “Pony-Reiten” selber einmal auszuprobieren, dass Reiten Spaß macht. Sollten Sie für ein Pony zu groß sein – keine Angst – für Erwachsene werden auch Großpferde bereitstehen. Bewirtet wird der Tag durch die Vereinsgaststätte. Der Reit- und Fahrverein Leonberg freut sich auf einen interessanten Tag und hofft natürlich auf gutes Wetter. Sofern das Wetter schlecht sein sollte, werden die Vorführungen in der vereinseigenen Halle statt finden.

Herrliches Osterwetter von Nord bis Süd

Während am Karsamstag noch Wolkenfelder und ein kalter Ostwind übers Ländle fegten, versöhnten der Ostersonntag und auch der heutige Ostermontag mit traumhaftem Frühsommerwetter. Bei Höchstwerten um 20 Grad zog es viele Menschen in die Natur – und diese ließ sich mit einem Blütenmeer auch nicht lumpen. Trotz der herrschenden Trockenheit, die besonders in Ostdeutschland inzwischen zu höchster Waldbrandgefahr führte, recken wie auf unserem Bild die Waldanemonen im Alstertal im Nordosten Hamburgs ihre Blütenkelche geng Himmel. Die Redaktion wünscht mit diesen Eindrücken aus dem hohen Norden allen Lesern noch eine sonnige und erholsame Osterwoche!

Ostern 2003 – aprillig wie aus dem Bilderbuch

April, April, der weiss nicht was er will. Das betrifft auch das Osterfest zu dieser Jahreszeit – nichts ist unbeständiger als die Osterfeiertage im Kalender. In den letzten 50 Jahren war der Ostersonntag zwischen dem 26. März (1967 und 1989) und dem 26. April (1981) zu finden, heuer ist es mit dem 20. April ein ziemlich spätes Datum. Einen Rekord hält nicht nur das Jahr 1981, sondern auch das noch kommende Jahr 2008. In fünf Jahren wird Ostern so früh sein wie seit Menschengedenken nicht mehr: schon am 23. März werden hier die Ostereier versteckt werden müssen. Und bis es wieder mal ein Ostern Ende April geben wird, gibt es in Weilimdorf noch einen Generationswechsel: erst 2038 und 2049 fällt der Ostersonntag wieder auf einen 25. April. Das Osterwetter heuer gleicht da eher einer Achterbahnfahrt: Am heutigen Karfreitag ist es zunächst noch meist sonnig, doch schon wesentlich kühler als gestern – mehr als 16 Grad sind nicht mehr drin. Der Karsamstag wird windig, wolkenreich und kalt – bei einem frischen Ostwind kommen die Temperaturen nicht mehr in Fahrt und bleiben bei frischen 12 Grad stecken! Dafür geht es am Ostersonntag und -montag wieder steil bergauf: meist sonnig, nur wenige Wolkenfelder, kein Regen mehr. Dazu am Sonntag wieder 18 Grad und am Ostermontag können es schon wieder knapp 22 Grad werden – das stimmt doch versöhnlich! Wir wünschen frohe Ostern!

Foto: Der Osterhase der Wetterstation Engstingen/Sonnebühl auf der Alb bei der Arbeit

Kinderkulturtage 2003 auf dem Wormser Platz

Unter dem Motto “Spiel und Rabatz auf dem Wormser Platz” finden am 5. Juli heuer in Weilimdorf die Stuttgarter Kinderkulturtage 2003 statt. “Der Wormser Platz war in letzter Zeit Brennpunkt – ein wahrer Generationenkonflikt”, so Veronika Kienzle vom Stuttgarter Sozialamt vor dem Weilimdorfer Bezirksbeirat am Mittwochabend, 9. April. Ältere Menschen beschwerten sich zunehmend über den Kinderlärm auf dem Gelände. Die Kinderkulturtage sollen nun zwischen den Generationen vermitteln und integrieren, hofft Kienzle inständig. Ebenso sollen die Flüchtlingsunterkünfte wie das in der Frankenthaler Straße voll in die Kulturtage mit eingebunden werden. “Das Sozialamt stellt den Flüchtlingen das Koch- und Backmaterial, die Flüchtlinge haben dafür Leckereien aus ihren Heimatländern für den Rabatz zu zaubern”, so Veronika Kienzle weiter. Nur auf diesem Wege kann erreicht werden, dass die Flüchtlinge, Mitbestandteil des Stadtviertels rund um den Wormser Platz, nicht von den Aktionen ausgegrenzt werden. Um die Kinder für das Projekt begeistern zu können, wurden die Wolfbusch-, Seelach- und Reisachschule an der Organisation beteiligt und werben nun für die Kinderkulturtage. Denn das zentrale Ergebnis soll ein “Mitmachzirkus” werden. Rund 60 Kinder sollen unter fachkundiger Anleitung des Theater Tredeschin aus der Haußmannstraße in Stuttgart Tanz-, Jonglage-, Kraftsport-, Puppenspiel- und Schauspielgruppen bilden und ihr Erlerntes auf der großen Bühne (die durch den Jugendhausverein aufgestellt wird) dem Publikum vorführen. Die Proben für die Kinder mit den fünf Lehrern vom Theater Tredeschin beginnen in den Pfingstferien, demnächst werden in den Schulen und bei teilnehmenden Firmen Postkarten für die Anmeldung ausliegen. Die Gesamtkosten der Kinderkulturtage schätzt Frau Kienzle auf rund 4.000 Euro – um diese Summe zusammen zu bekommen, wird sie demnächst in Weilimdorf bei Firmen und Händlern zum “Klinkenputzen” vorbeischauen. Einige Unternehmen haben bereits ihre finanzielle oder organisatorische Unterstützung zugesagt. Von der Stadt Stuttgart selber sind keine Gelder zu erwarten, doch der Bezirksbeirat zeigte sich nach ihren Ausführungen spendabel und sicherte Veronika Kienzle die Deckung der Kosten aus dem Etat des Bezirksbeirates zu, sollten sich Einnahmen und Ausgaben durch die Sponsoren nicht decken. Parallel zu den Kinderkulturtagen startet in Weilimdorf eine Woche zuvor die Ausstellung “Flüchtlinge in Stuttgart”. Hier werden Fotografien den Besuchern mit Flüchtlingselend aus den Heimatländern der Vertriebenen, aber auch Bilder des Dankes von Flüchtlingen, die bereits in Stuttgart leben, gezeigt.

Foto: Veronika Kienzle (rechts) mit Ulrike Zich (links) vor dem Weilimdorfer Bezirksbeirat

BDS-Jahreshauptversammlung im Volvo-Zentrum

Während der Bezirksbeirat am Mittwochabend bei Selters diskutierte, hatte der BDS bei seiner Jahreshauptversammlung im Volvozentrum allen Grund, die Sektkorken knallen zu lassen – allein schon wegen der Tatsache, dass der BDS mit Udo Baumann, dem Geschäftsführer des Volvo-Centrums in der Motorstraße, den Gastgeber und zugleich ihn als Neumitglied feiern konnten. Stolz verwies der erste Vorsitzende Günther Held auf die Bilanz des letzten Jahres mit sechs neuen Mitgliedern – und ein kleines Jubiläum mit seinen 15 Jahren als Vorsitzender des BDS hat er auch vorzuweisen. Er und seine Kollegen im Vorstand machten ihre Sache gut, denn alle drei sind bei den Neuwahlen einstimmig in ihren Ämtern bestätigt worden: Albrecht Wanner als zweiter Vorsitzender und Lothar Mauch weiterhin in seiner Funktion als Schriftführer. Der neue Kassierer heißt Andreas Schuler, denn Klaus Rieder steht für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung. Als Höhepunkte im Jahr 2002 markierte Held in seiner Rede die Aufstellung des Maibaums zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr, das Maitreffen beim Musikverein Weilimdorf und der 25. Jubiläumsweihnachtsmarkt. Doch auch in naher Zukunft geht dem Vereinsvorsitzenden und seinen Mitstreitern die Arbeit nicht aus: Der Ortsbus, seit 10 Jahren kostendeckend im Stadtbezirk unterwegs (er fährt inzwischen auch zum Ortsteil Wolfbusch), soll an das SSB-Netz angeschlossen werden. Außerdem hat der BDS wieder ein Gewerbeverzeichnis herausgegeben. Mit der Firma Lidl ist der BDS zurzeit im Gespräch zum Thema Standortsuche, die Filiale in der Pforzheimer Straße bleibt. In Weilimdorf wird auch bald die “gute Fee” Einzug halten: Einzelhändler und Gewerbetreibende kleben ein Aktions-Logo an ihre Schaufenster und Türen. Kinder und ihre Eltern können so erkennen, dass sie dort Erste Hilfe bekommen, sei es ein Pflaster für blutende Knie oder auch nur ein Telefongespräch nach Hause. Dieses Konzept hat sich in einem Versuch in Degerloch als sehr erfolgreich gezeigt und soll nun in Stuttgart flächendeckend eingeführt werden – Weilimdorf wird nach Degerloch als zweiter Stadtteil mit der “guten Fee” ausgerüstet. Bei aller Freude über das Erreichte und angestrebte Erfolge in naher Zukunft betont Held aber auch, dass für das kommende Jahr noch Wünsche offen sind, etwa das Ziel, einen beratenden Sitz im Bezirksbeirat zu bekommen oder ein fester Platz für die Leistungsschau.

238 Straßen in Weilimdorf wollen unterhalten sein

Auf der Sitzung des Bezirksbeirates am Mittwochabend stellte Herr Seeger vom Tiefbauamt Stuttgart sein Jahresprogramm 2003 für den Baubezirk Weilimdorf vor. Doch die Sparpolitik der Stadtverwaltung Stuttgart trifft nun auch unseren Stadtteil. Insgesamt ist die “Bauabteilung Nord Baubezirk Weilimdorf” angewiesen, acht Prozent ihres Budgets für 2003 einzusparen. So sind von 75 geplanten Baumaßnahmen derzeit 12 mit einem großen Fragezeichen versehen. “Diese können wir nur angehen, wenn bei den übrigen Baustellen durch zügige Arbeiten Gelder eingespart werden können”, so Seeger vor dem Bezirksbeirat. Doch da der Straßenzustand auf Weilimdorfs 238 Straßen derzeit zufriedenstellend sei, konnten Gelder aus dem Budget der Straßen- und Wegeunterhaltung in dringende Kanalerneuerungen umgeschichtet werden. So werden dieses Jahr an insgesamt 32 Stellen Kanalreparaturen durchgeführt mit Schwerpunkt Reisach und Wolfbusch. Die Straßenunterhaltung komme aber sicherlich trotz des Rotstiftes nicht zu kurz, wenn auch Straßenausbesserungsarbeiten nun mit einem Fragezeichen versehen seien. Die größte Baustelle wird heuer die Bergheimer Steige kurz vor der Wildparkstraße werden. Diese ist in einem erbärmlichen Zustand und wird daher vor allem zwischen Solitude und Oberen Kirchhaldenweg saniert werden. Ein Ausbau der Steige allgemein wird es aber nicht geben, dies betonte auch Bezirksvorsteherin Ulrike Zich nochmals ausdrücklich: Das wäre ein Millionenprojekt und würde Viadukte und andere unpopuläre Baumaßnahmen quer durch den Wald nach sich ziehen. “Zudem hat OB Schuster zugesichert, dass, solanger er OB sei, die Steige nicht ausgebaut würde”, so ihr schmunzelnder politischer Seitenhieb auf den OB, der bekanntlich demnächst wiedergewählt werden will.

Bild: Ulrike Zich (links), Herr Seeger TBA (rechts).

Kahlschlag an Weilimdorfs Postkästen

Nur noch Stahlgerippe zwischen den zarten Trieben der Büsche sowie eine kurze Mitteilung in einer billigen Klarsichthülle – notdürftig mit Paketklebeband befestigt – belegen, dass bis gestern hier noch ein Briefkasten stand. Erst gestern kündigte der “gelbe Riese”, der demnächst weltweit der Postzusteller Nr. 1 sein will, überraschend an, dass bundesweit in ca. 15.000 Gemeinden “unrentable” Briefkästen abmontiert würden – genaue Angaben wollte die Post AG nicht machen, aber es wird mit 9.000 weniger Briefkästen gerechnet. Ohne lange zu fackeln, wurde dies gestern in Weilimdorf ad subito in die Tat umgesetzt, Bergheim hat keinen einzigen Briefkasten mehr, in der Mittenfeldstraße in Giebel wird alternativ auf die Postfiliale im Krötenweg bzw. auf den mehr als einen Kilometer entfernten Postkasten am Hausenring verwiesen. Erbost, verbittert und enttäuscht sind die Reaktionen der Bergheimer und Giebeler, nun nur noch einen einzigen Briefkasten in ihrem Ortsteil zu haben. Die Post setzte angeblich zur Ermittlung der zu demontierenden Briefkästen “modernste Software” ein – und dass Computer nicht wie Menschen denken können, ist reichlich bekannt. Durchschnittlich sei immer noch alle 500 Meter ein Briefkasten erreichbar, so die Post in ihrer Pressemitteilung – in Giebel wird diese Behauptung wiederlegt. Denn durchschnittlich heißt aber noch lange nicht, dass alle 500 Meter ein Briefkasten (noch) da ist. Null Meter hat in der Regel niemand zu laufen, auf der anderen Seite können es aber auch nun mehr als 1.000 Meter sein. Die Kunden werden es quittieren: wer einen Computer hat, erledigt seine Post eben nun sicherlich immer öfter mit eMail, wer keinen Rechner hat, kann im Raum Stuttgart derweilen auch private Zustelldienste für seine Ortspost in Anspruch nehmen. Und die schreiben SERVICE noch groß: die Post wird auf Abruf sogar von zuhause abgeholt und direkt an den Empfänger auch zugestellt. Und dieser Service kostet kaum mehr als die alten Postpreise plus ein wenig Wegegeld, dafür spart man sich aber den Weg zum nicht mehr vorhandenen Briefkasten und ab 2007 ist es mit dem unglückseligen Briefmonopol der Post AG sowieso vorbei – aber bis dahin ist der “Gelbe Riese” ja nur noch weltweit tätig, wen juckt da schon in den oberen Etagen ein Briefkasten “um die Ecke”…

Foto: ehemaliger Briefkastenstandort Krokodilweg.