(RED) Das Ferienwaldheim Lindental ist eine Institution der Evangelischen Kirchengemeinden in Weilimdorf, ohne die man sich die Sommerferien nicht vorstellen kann. Die erste Freizeit ging am Freitag mit dem “Zwischenfest” zu Ende – und bescherte STAR CARE eine Spendensumme über 770,33 Euro.

273 Kinder im Alter von 5 bis 14  Jahren waren es heuer, die in der ersten Freizeit von Guido Dieringer und seinem 60-köpfjigen “OT-Team” betreut wurden – und das “ganz ohne Notarzt, Krankenwagen und andere Unfälle”,  schmunzelt Dieringer, der in den letzten Jahren durchaus auch dramatischere Momente auf dem Gelände im Lindental erlebt hat. 

Zum Abschluss der ersten Freizeit haben sich Kinder und Betreuer diesmal etwas Besonderes ausgedacht – Kunstwerke durch das “Upcycling” von Müll vom Gelände des Waldheims, der in den zwei Wochen einfach angefallen ist, kombiniert mit Kreativität, Klebstoff, Werkzeug – und viel Farbe.

Diese insgesamt 18 Kunstwerke (der insgesamt 18 Gruppen) galt es durch die Eltern zu würdigen – indem Lose gekauft wurden (ab 1 Cent möglich). Bewusst wurde offen gelassen, wie hoch der Betrag sein soll, um auch Eltern ohne großartig finanziellen Spielraum die Möglichkeit zu geben, diese besondere Kunst per Losentscheid erwerben zu können, sei es ein bunter Sombrero-Hut, chinesische Dschunken mit Bettfüllung (so man dies so intepretieren durfte), bunte Windspiele aus Kunststoff-Flaschendeckeln, Korken und Holz, ein besonderer Stuhl, beklebte Europaletten – oder eine geniale wie bunte Pinnwand aus Korken.

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die Standuhr, die zum bunten Regal mit Vitrinenfunktion umgebaut wurde – oder die Bierbank mit Ferienwaldheim-Logo. Den Eltern kam das wohl alles gerade Recht – und es kam die stolze Summe von 770,33 Euro zusammen, die nun STAR CARE in Weilimdorf zur Verfügung gestellt wird, um Kinderprojekte im Stadtbezirk zu unterstützen.

Die Freizeit war zwar am 7. August mit einem ziemlich nassen Tag gestartet – doch die Regenpause am Vormittag rettete die OT´s vor dem Problem der traditionellen Gruppeneinteilung, die aus Platzgründen nicht im Speisesaal durchgeführt werden kann, sondern eben unter einem freien (und vor allem trockenen) Himmel.

Angeboten wurden heuer diverse Aktionen – wie z.B. das beliebte Tauschspiel mit Ausflug in die Innenstadt von Stuttgart, bei der jede Gruppe “gleichberechtigt” mit einer Rolle Klopapier loszieht – und eben durch entsprechende Tauschgeschäfte mit Geschäften und Passanten sich immer hochwertiger “nach oben” tauschen soll. Das unglaublichste passierte hier allerdings schon bei der Freizeit 2022, als eine Gruppe mit einem Flachbild-TV vom MediaMarkt wieder auf dem Gelände stand: “Da haben wir doch alle sehr drüber gestaunt!”, so Dieringer.

An den sonnigen wie vor allem heißen Tagen ging es heuer wieder traditionell ins Freibad am Killesberg, gerne wurde auch wieder der “Drecksautag” durchgeführt, an dem sich die Kinder mit allerlei “Dreck” und vor allem Farbe einschmieren durften – und Speisestärke sich vor allem für ungewöhnliche Frisuren als “der Hit” erwies. Das unstete Wetter der ersten Woche war auch der Garant für den “Matschtag” an der Dischinger Burg, bei dem die Kinder die aufgeweichten Trampelpfade am Hang zu Rutschbahnen umwandelten. Ansonsten wurde gebatikt, gebastelt, Fußball gespielt und das neue Wasserspiel auf dem Gelände eifrigst genutzt – am beliebtesten erwies sich heuer allerdings das “Shootout” mit Ball und Basketkorb, bei dem es darum geht sich gegenseitig aus dem Spiel zu werfen – und blieb nur noch eine(r) übrig, ging es nahtlos wieder von vorne los.

273 Kinder und 60 Betreuer – in der Summe macht das auch rund 350 Mäuler, die mehrfach am Tag Hunger haben – und so manchen “Nachschlag” einfordern, wenns besonders gut schmeckt. Und trotz dieses “Stress” war die Laune beim Küchenteam auch zum Ende der zweiten Ferienwaldheimwoche vollkommen fröhlich und entspannt – die Pizzaböden und Belag wie Semmeln für den “LKW” für die Eltern zum Zwischenfest am Freitagabend gingen zusätzlich “locker von der Hand”. Krönender Abschluss war der Fackellauf am späten Abend in der beginnenden Dämmerung – müde und glücklich ging es für Kinder und Eltern danach heim ins eigene Bett.

Die zweite Freizeit hat bereits nach einem Tag “Pseudo-Pause” für die OT´s am Montag, 21. August, begonnen – mit rund 200 Kindern sind es ein paar weniger als in der ersten Freizeit, was aber letztlich angesichts des weitläufigen Gelände des Waldheim im Lindental niemanden auffallen dürfte, ob es nun mehr oder weniger Kinder sind, die hier herumtoben. Nur die Küche wird es merken, dass es täglich ein paar Portionen weniger sein werden als noch die zwei Wochen zuvor…