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Ferdinand Porsche und die Idee vom „Volkswagen“

Wer erinnert sich nicht, an den legendären VW- „Käfer“, bis zum Jahr 2002 das meistverkaufte Automobil der Welt, der als das populärste Auto der Welt gilt? Noch heute schwärmen die Automobilfreunde vom „Kugel- Porsche“, dessen Spitzname der „Käfer“ seinem Konstrukteur, Professor Dr. Ferdinand Porsche, zu verdanken hat. Über das bewegte Leben des Automobilbauers aus dem Sudetenland, der in Stuttgart seine zweite Heimat fand, erzählte vor kurzem Liesbeth Kasper beim Monatsnachmittag der Sudetendeutschen Landsmannschaft Weilimdorf im „Haus der Begegnung“ in Giebel. Liesbeth Kasper konnte den zahlreichen Zuhörern Erstaunliches über den am 3. September 1875 in Maffersdorf bei Reichenberg geborenen Ferdinand Porsche berichten. So experimentierte der Sudetendeutsche bereits mit 14 Jahren mit der Elektrizität und konstruierte als Leiter des Prüfraumes der Elektrofirma Bela Egger & Co. in Wien im Alter von 22 Jahren einen elektrischen Radnabenmotor. Auf der Pariser Weltausstellung im Jahre 1900, wurde dann der Lohner- Porsche mit dem Radnabenmotor, als epochale Neuheit gefeiert. Im Jahre 1906, zu Austro Daimler nach Wiener Neustadt gewechselt und Konstrukteur von leistungsstarken Flugmotoren, großer Zugmaschinen, Feuerwehrzeuge und Oberleitungsbusse, wurde Ferdinand Porsche mit 42 Jahren Generaldirektor und gewann am Steuer eines von ihm entworfenen Austro- Daimlers die „Prinz-Heinrich-Fahrt“. 1923 schließlich führte der Weg des sudetendeutschen Automobilkonstrukteurs nach Stuttgart, wo Porsche Technischer Direktor der Daimler- Motoren- Gesellschaft wird. Sieben Jahre später gründete Ferdinand Porsche sein unabhängiges Konstruktionsbüro in Stuttgart- Zuffenhausen, wo auch heute noch der Hauptsitz der Porsche AG residiert. Dort gewann die Idee eines Kleinwagens immer mehr an Kontur. 1934 wurde zwischen dem Konstruktionsbüro und dem Reichsverband der Automobilindustrie ein Vertrag geschlossen, was als Geburtsstunde des „Volkswagens“ gilt. Auf dem Reißbrett geplant entstand dazu auf einem dünn besiedelten Gebiet der Gemeinde Fallersleben das Volkswagenwerk Wolfsburg, in dem Ende der dreißiger Jahre der Betrieb aufgenommen wurde. Da jedoch anstatt der geplanten 150.000 VW- Käfer bedingt durch den Zweiten Weltkrieg Rüstungsgüter hergestellt wurden, begann die große Zeit des „VW“ erst in der Nachkriegszeit. Dank der weitsichtigen Entscheidung der englischen Besatzer, im Volkswagenwerk mit der Produktion von Autos zu beginnen und der hervorragenden Werksleitung unter Heinrich Nordhoff, expandierte der Volkswagenkonzern und konnte bereits im Jahr 1955 die Herstellung des millionsten VW-„Käfers“ feiern.

Und was wurde inzwischen aus Ferdinand Porsche ? Der Automobilkonstrukteur, der auch einer der Hauptgeschäftsführer der Volkswagen GmbH war, musste 1944 sein Konstrukteursbüro von Stuttgart nach Gmünd in Kärnten verlegen und wurde Ende 1945 von den Franzosen verhaftet und anschließend 22 Monate in verschiedenen Gefängnissen festgehalten. Der sudetendeutsche Automobilkonstrukteur aus Maffersdorf starb dann schließlich im Alter von 75 Jahren am 30 Januar 1951 in Stuttgart, der Stadt, wo inzwischen aus seinem kleinen Konstrukteursbüro in Stuttgart- Zuffenhausen, die heute große weltbekannte Automobilfirma Porsche geworden ist.

Foto (Heisig): Liesbeth Kasper erzählte aus dem bewegten Leben des sudetendeutschen Automobilkonstrukteurs Professor Dr. Ferdinand Porsche.

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