(HH) Es ist schon eine Tradition bei den Sudetendeutschen aus Weilimdorf, dass Bezirksvorsteherin Ulrike Zich immer wieder einmal beim Monatsnachmittag der Ortsgruppe vorbeischaut, um das Neueste aus der Kommunalpolitik des Stadtbezirks zu berichten.
Hatte die „Corona“ Pandemie es für lange Zeit unmöglich gemacht, sich überhaupt zum Monatsnachmittag zu treffen, war es nun umso schöner, dass Obfrau Waltraud Illner die Bezirksvorsteherin wieder einmal im “Haus der Begegnung” in Giebel begrüßen konnte.
Über zwei Jahrzehnte lenkt nun schon Ulrike Zich als Bezirksvorsteherin die Geschicke in Weilimdorf. In dieser Zeit konnte die engagierte Kommunalpolitikerin viel für den Stadtbezirk erreichen und in Bewegung bringen. „Corona“ habe aber die Arbeit in der Verwaltung verändert, so die Bezirksvorsteherin und erwähnte dabei das Ausweichen des Weilimdorfer Bezirksbeirates vom Bezirksrathaus in die Lindenbachhalle, um den vorgegebenen Corona-Regeln gerecht zu werden. Die derzeit entspannende Lage der Pandemie mache jedoch Hoffnung, bald wieder im Bezirksrathaus tagen zu können. Neben der Sorge um den „Corona“-Virus, ist nun aber auch noch Wladimir Putins Krieg in der Ukraine hinzugekommen, der inzwischen auch ukrainische Flüchtlinge nach Weilimdorf geführt hat. Dabei ließ Ulrike Zich, die sich an dieser Stelle für die große Hilfsbereitschaft der Weilimdorfer bedankte, die Zuhörerschaft wissen, dass für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine noch Unterkünfte im privaten Bereich gesucht werden.
Neben den nachrichtenfüllenden Themen „Corona“ und „Ukraine“, war es aber natürlich in erster Linie die Weilimdorfer Kommunalpolitik, über die Ulrike Zich bei den Sudetendeutschen sprach. So gehört die Entwicklung des Gebietes westlich der Solitudestraße, einem ehemaligen Gärtnerei-Gelände, zu den Schwerpunktthemen im Weilimdorfer Bezirksbeirat. Dort soll neben einem Bürgerhaus als Ort der offenen Begegnung, vor allem auch im Bereich des Sports viel geschehen. So wird der schon seit Jahrzehnten in Weilimdorf geäußerte Wunsch nach einem Schwimmbad in den Fokus genommen. Aber auch weitere Flächen für Einrichtungen im sportlichen Bereich, wie beispielsweise für eine Sporthalle, gehören zu den Anregungen, die im Rahmen einer Machbarkeitsstudie auf ihre Realisierung untersucht werden. Neben der Entwicklung dieses großen Geländes am Rande von Wolfbusch und Giebel, ist es vor allem auch der Verkehr, der im Weilimdorfer Bezirksrathaus und im Bezirksbeirat für Arbeit sorgt. Zeigt sich Bezirksvorsteherin Ulrike Zich über die Entwicklung des neuen Kreisverkehrs an der Solitudestraße / Engelbergstraße / Spechtweg mehr als erfreut, hofft die Kommunalpolitikerin auch für den Bereich des Löwen-Marktes auf eine baldige Kreisverkehrslösung. So soll ein Kreisverkehr an der Solitudestraße / Pforzheimer Straße / Rennstraße für eine bessere Verkehrsflüssigkeit im Zentrum Weilimdorfs sorgen und Schleichverkehr in die angrenzenden Wohngebiete vermeiden. Doch dazu müsse noch die Verkehrssituation an der Ecke Solitudestraße / Glemsgaustraße geklärt werden. Auch werde die Verkehrslage in der Pforzheimer Straße zwischen Solitudestraße und Mathildenstraße untersucht, um mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen und für eine Entschleunigung des PKW-Verkehrs zu sorgen. Ein weiteres Problem, auf das die Bezirksvorsteherin in ihrem Vortrag aufmerksam machte, war das Abstellen der Elektroller. Bezirksvorsteherin Ulrike Zich würde sich wünschen, dass für die E-Scooter entsprechende Abstellplätze geschaffen würden, um das wilde Herumliegen der Fahrzeuge in den Griff zu bekommen.
Abschließend wies Ulrike Zich noch auf die kommende Ausstellung „Neue Heimat in Weil im Dorf“ hin, die vom 19.Mai 2022 bis 21. Juli 2022 im Weilimdorfer Bezirksrathaus gezeigt wird. Dabei würdigte sie auch das inzwischen verstorbene Ehepaar Ernst und Traudl Merkl, die mit ihrer Arbeit für die Sudetendeutschen in Weilimdorf einen wichtigen kulturellen Beitrag für den Stadtbezirk geleistet hätten. Die Bezirksvorsteherin machte aber auch deutlich, dass man aufgrund der aktuellen Lage in der Ukraine keinen passenderen Zeitpunkt für die Ausstellung hätte finden können, zeigt doch dieser Krieg, dass „wir leider noch nicht aus Flucht und Vertreibung herausgewachsen sind“. Umso mehr sei es wichtig, mit dieser Ausstellung das Bewusstsein zu schärfen, was es bedeute, alles zurückzulassen und fliehen zu müssen.
Foto (Heisig): Bezirksvorsteherin Ulrike Zich berichtete über das Neueste aus der Weilimdorfer Kommunalpolitik. Links Obfrau Waltraud Illner.