PragSL04112006

Weilimdorfer Sudetendeutsche besuchten die Tschechische Republik

Von schönen Eindrücken über die „Goldene Stadt“ Prag und unterschiedlichen Geschichtsdarstellungen bei den Stadtführungen durch die Metropole an der Moldau, berichteten kürzlich die Kreisvorsitzende der Union der Vertriebenen und Flüchtlinge, Stadträtin Iris Ripsam und die Kreisobfrau der Sudetendeutschen Landsmannschaft Stuttgart, Waltraud Illner, beim Monatsnachmittag der Weilimdorfer Sudetendeutschen im „Frohen Alter“ in Giebel. Für vier Tage waren die beiden Damen in die tschechische Hauptstadt gereist, um einer Reisegruppe die Schönheiten von Prag näherzubringen. Auf dem Weg zum Reiseziel noch bei einer Brauereibesichtigung in Pilsen mit dem berühmten Gerstensaft gestärkt, erreichte die Gruppe um Iris Ripsam und Waltraud Illner schließlich die Stadt an der Moldau. Prag, eine der schönsten Städte Mitteleuropas und von Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont, zählt heute 1,2 Millionen Einwohner und gehört zu den touristischen Zielen allerersten Ranges. Ob nun die Prager Altstadt, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt und bekannte Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus am Altstädter Ring zu bieten hat. Oder die Prager Burg auf dem Berg „Hradschin“, mit dem berühmten Veitsdom, eine von 150 Kirchen der Stadt. Bei der Reisegruppe hinterließ Prag tiefe Eindrücke. Allerdings auch, was die körperliche Ausdauer betraf, ist doch Prag eine Stadt, die es zuvorderst zu Fuß zu besichtigen gilt. Eine Schifffahrt auf der Moldau entschädigte jedoch weitgehend die vielen Schritte, die die Reisegruppe durch Prag gehen musste. Die Führungen hatte eine tschechische Stadtführerin übernommen, mit deren historische Ausführungen Iris Ripsam und Waltraud Illner jedoch nicht immer einer Meinung waren. Die sudetendeutschen Vertreterinnen zeigten sich doch sehr verwundert, als die Stadtführerin bei der Universität von Prag nicht von der ältesten deutschen Universität sondern von der ältesten europäischen Universität sprach. Auch bei einem Ausflug auf die Burg Karlstein, Aufbewahrungsort der königlichen Schätze und heiligen Reliquien und von Kaiser Karl IV. gegründet, wurde der Kaiser nicht als Deutscher sondern als Luxemburger bezeichnet. Iris Ripsam und Waltraud Illner sprachen die historischen Ungereimtheiten und das Ausklammern allem Deutschen in der Prager Geschichte gegenüber der Stadtführerin offen an und diskutierten mit ihr auch über das Thema der Vertreibung der Sudetendeutschen. „Eine Bewusstseinsänderung ist nur mit kleinen Schritten zu erreichen“, so Iris Ripsam und Waltraud Illner übereinstimmend. Dass diese kleinen Schritten zum Erfolg führen können, zeigte sich dann auch bald darauf den beiden Damen, als selbst die tschechische Stadtführerin sich nicht mehr scheute, das Wort „sudetendeutsch“ in den Mund zu nehmen. Emotional ging schließlich die Reise für Waltraud Illner zu Ende, als der Bus auf der Rückfahrt, nach einem Kurzaufenthalt im Kurort Marienbad, am Elternhaus ihrer Mutter vorbeifuhr.

Foto (Heisig): Stadträtin Iris Ripsam (links) und Waltraud Illner (rechts) berichteten über ihre Reise nach Prag, für deren Vortrag sich Obmann Ernst Merkl (mitte) bei den Referentinnen mit einem Blumengruß herzlich bedankte..

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