Felder-Rundfahrt in Weilmdorf – Trockenheit macht den Landwirten zu schaffen

Die Weilimdorfer Landwirte laden jedes Jahr zu einer Felder-Rundfahrt ein. Die Veranstaltung fand auch dieses Mal wieder großes Interesse. Auf der Fahrt durch die Felder rund um Weilimdorf erfuhren die Teilnehmer einiges über den aktuellen Stand der Vegetation, aber auch über anstehende Probleme.

Zur diesjährigen Felder-Rundfahrt konnte der Obmann des Landwirtschaftlichen Ortsvereins, Konrad Ritz mit seinen Kollegen Christian Hörnle, Thomas Ludmann und Thomas Renschler wieder viele Gäs­te begrüßen. Unter ihnen zahlreiche Vertreter aus der Politik und der Verwaltung, von der Polizeibehörde, örtlichen Vereinen und Ämtern. Mit zwei Traktoren und einem Unimog machten sich die rund 60 Teilnehmer auf den Weg durch die Felder rund um Weilimdorf. Am Treffpunkt auf dem Obsthof Hörnle erinnerte Ritz daran, dass die Getreideernte im vergangenen Jahr immer wieder vom Regen unterbrochen war. Wie schon in den vorangegangenen beiden Jahren sei der Ertrag unterdurchschnittlich gewesen. Bei Mais und Zuckerrüben seien gute Erträge zu verzeichnen gewesen.

Die vergangenen Wintermonate seien sehr trocken gewesen und auch im Frühjahr habe es kaum Niederschlag gegeben. Der langanhaltende Frost habe am Wintergetreide keine Schäden angerichtet. Dank der sehr guten Frostgare seien die Bedingungen beim Ausbringen der Frühjahrssaat gut gewesen. Alles was sehr früh ausgesät wurde sei auch gut aufgegangen, weil die Saat ausreichen Regen abbekommen hat. Der späteren Aussaat habe dann aber das Wasser gefehlt. „Die Frühjahrssaaten sind deshalb sehr unterschiedlich aufgegangen”, erklärt Ritz.

Der Strenge Spätfrost in der Nacht von 16. auf 17. April habe empfindliche Kulturen wie Wein und Obst sehr stark geschädigt, erklärt Ritz weiter. Die Wein- und Obstbauern müssten teilweise einen Totalausfall verkraften, ergänzt Martin Walter vom Fachbereich Landwirtschaft beim Landratsamt Ludwigsburg.

Obstbauer Christian Hörnle berichtete, dass in der Frostnacht im April in Weilimdorf bis zu vier Grad minus gemessen worden sei. Beim Steinobst seien dadurch die Blüten erfroren. Bei der Apfelsorte Topas sei ein Komplettausfall zu verzeichnen. Bei anderen Sorten sehe es kaum besser aus. „Wir müssen in diesem Jahr sehr genau schauen und entscheiden ob es zum Beispiel Sinn macht die Kulturen zu spritzen”, erläutert Hörnle. Die Kosten für die eingesetzten Spritzmittel könnten höher sein als der zu erwartende Gewinn aus dem Ertrag. Bei den Äpfeln werde der Ertrag insgesamt bei rund zehn Prozent liegen, so Hörnle. Einzige Ausnahme beim Steinobst seien die Sauerkirschen. „Bei den Erdbeeren sind wir mit einem blauen Auge davongekommen”, so Hörnle weiter. Dies aber nur deshalb, weil die Erdbeerfelder gegossen würden. Die Trockenheit bereite der Landwirtschaft immer größere Probleme.

Von der Frostnacht im April sei auch der Kartoffelanbau betroffen gewesen, erklärt Ritz. „Kartoffelstauden, die in der Frostnacht schon aus dem Boden waren sind abgefroren”. Die anderen Kartoffeln seien rund drei Wochen in ihrer Entwicklung zurückgeworfen worden. Dies sei auch der Grund, warum die Frühkartoffeln in diesem Jahr später auf den Markt gekommen sind. Die Kartoffel leide auch unter der Hitze. „Kartoffeln sind Nachtschattengewächse und mögen es nicht so heiß”, erläutert Ritz. Bei Hitze und Trockenheit setze die Pflanze nur wenige Knollen an und stelle zeitweise das Wachstum ein.

Erster Halt bei der Rundfahrt durch die Felder rund um Weilimdorf war an einem Rübenacker. Die Zuckerrüben würden dort wo früh ausgesät wurde gut dastehen, erklärte Veit Nübel, Berater bei der Firma Südzucker. Das Wetter im Frühjahr sei für die Rüben im Grunde ideal gewesen. Wegen der derzeit relativ hohen Luftfeuchtigkeit bestehe derzeit die Gefahr, dass sich Pilzkrankheiten ausbreiten. Bei Befall würden die Blätter braun und die Rübe produziere dann keinen Zucker mehr. „Sind zehn Prozent der Rüben befallen muss gespritzt werden”, so Nübel.

Später beim Abschluss im Vereinsheim der Kleintierzüchter erklärte Ritz, dass bei den Zuckerrüben seit die EU-Quote nicht mehr gelte. Seit diesem Jahr sei man von den Weltmarktpreisen abhängig. Überall wo in der Vergangenheit Weltmarktpreise Gültigkeit bekommen hätte sei dies mit einem starken Preisrückgang verbunden gewesen. Bei Südzucker seien die Landwirte Mehrheitseigner, erläuterte Nübel. Südzucker habe beschlossen alle Fabriken zu erhalten und sie voll auszulasten. Aktuell sei der Weltmarktpreis tatsächlich rückläufig. Entscheidend sei bei dieser Entwicklung, wie sich Brasilien verhält. In Brasilien werde ein großer Teil des Zuckers zu Bioethanol verarbeitet, weil dort viele Fahrzeuge mit Bioethanol fahren. „Wir sind zuversichtlich, dass Zucker für die Landwirte auch weiterhin ein gutes Standbein bleibt”, so Nübel.

Eine weitere Station auf der Rundfahrt war eine blühende Wiese nahe dem Obsthof Hörnle. „Hier blüht es für Bienen, Hummeln und Co.”, ist dort auf einem Schild zu lesen. Das „Netzwerk Blühende Landschaften” setze sich dafür ein, dass wieder Flächen geschaffen werden, auf denen das ganze Jahr über Pflanzen zum blühen kommen – als Nahrung für Insekten. „Man schimpft auf die Landwirtschaft, weil auf den Feldern nichts mehr blüht”, so Hörnle. Tatsächlich seien daran aber alle beteiligt, die Stadt, die die Grünflächen zu früh abmähe und auch die Kleingärtner. Hörnle warb dafür, nicht alles gleich abzumähen. Ende August werde er zu dem Thema an besagter Wiese eine Führung machen.

Mit Blick auf die Getreideernte in diesem Jahr erklärte Ritz, dass das Korn sehr unterschiedlich Reife, je nach Boden. Teils große Probleme mache die Hitze dem Getreide. Besonders der Weizen sei betroffen. Aufgrund des ersten Hitzehochs habe bei der Wintergerste die Reife eingesetzt. Nur vier Wochen später sei es durch die extremen Temperaturen im Juni beim Weizen zur Notreife gekommen. Dieser Weizen habe nur sehr schmaler Körner entwickelt. Es gebe aber auch Kollegen, die dieses Jahr beim Weizen recht ordentliche Erträge erzielen, so Ritz.

Bei der Wintergerste habe man bereits begonnen zu dreschen.  Die Wintergerste sei von den hohen Temperaturen nicht so betroffen, deshalb seien die Erträge hier gut. Gleiches gelte für den Dinkel. Auch der komme recht gut mit der Hitze klar. Dinkel sei nach wie vor gefragt und man könne damit immer noch ordentliche Preise erzielen. Auf sehr guten Böden Dinkel anzubauen mache allerdings keinen Sinn. Zum Mais hielt Ritz fest, dass der in diesem Jahr trotz Kälte sehr gut dastehe.

Auf der Rundfahrt berichtete Ritz auch über Beschwerden von Anwohnern im Bereich der Reisachmulde wegen Geruchsbelästigung. Thomas Renschler erläuterte, dass die Landwirte, die dort Flächen bewirtschaften alle kurz nacheinander Flüssigdung ausgebracht hätten. Deshalb habe es dort drei Wochen lang gerochen. Ein Grund dafür, dass der Dung dort so massiv ausgebracht wurde sei die neue Düngeverordnung, erklärte Walter. Die schreibe vor, das Felder nur noch ein Mal im Jahr gedüngt werden dürfen. Wiesen hingegen dürften öfter gedüngt werden. In Zukunft werde seine Abteilung deshalb sicher noch weit mehr Anrufe wegen Geruchsbelästigung bekommen, ist Walter überzeugt.

Erschreckend war, was Thomas Ludmann bei der Rundfahrt berichtete. Er hat auf einem seiner Kartoffeläcker festgestellt, dass auf einer recht großen Fläche überhaupt nichts wächst. Bei näherem Hinsehen habe er dann feststellen müssen, dass dort offenbar jemand die Saatkartoffeln gestohlen hat. Jetzt, wo die Kartoffeln langsam reif würden, beginne wieder der Kartoffelklau. Im letzten Jahr habe er eine ganze Gruppe dabei erwischt, wie sie mit Schorgabeln Kartoffeln ausgegraben haben. „Das ist absolut nicht in Ordnung”, ärgerte sich Ludmann zu recht. Manche scheinen offenbar den Unterschied zwischen Mein und Dein nicht mehr zu kennen.

Beim Abschluss im Vereinsheim der Kleintierzüchter erklärte Ritz abschließend, dass andernorts die Felder-Rundfahrt dazu diene das Fachpublikum, also die Landwirte, über neue Entwicklungen etc. zu informieren. „Wir wollen bei der Rundfahrt auch interessierten Bürgern aufklären und sensibilisieren”, so Ritz.
Text/Fotos: Tommasi

Kurzmeldungen aus dem Bezirksbeirat

– Die Freien Wähler wollen in einer Anfrage wissen, wie der bauliche Gesamtzustand der Seelachschule ist und ob Bauunterhaltungsmaßnahmen an dem Gebäude geplant sind. In der Berichterstattung über Renovierungsarbeiten an Weilimdofer Schulen sei die Seelachschule bisher nie zur Sprache gekommen. Der Bauliche Zustand lasse aber zu wünschen übrig. Die Anfrage würde einstimmig befürwortet.

– Die AFD im Bezirksbeirat hat beantragt, dass Garten-, Friedhofs- und Forstamt möge prüfen, ob die Löcken in der Alleebepflanzung ab Bergheim Richtung Solitude nicht geschlossen werden könne. Der Antrag wurde einstimmig befürwortet.
– Der Budgetmittel-Antrag des Jugendrates Weilimdorf, die Einrichtung eines Telefon- und WLan-Anschlusses im Café 13 mit 400 Euro zu bezuschussen wurde vom Gremium einstimmig befürwortet.
– Der Budgetmittelantrag, der Energieoffensive Weilimdorf, die Öffentlichkeitsarbeit der Energieoffensive mit 2000 Euro aus den Budgetmitteln des Bezirksbeirates zu bezuschussen wurde nach kurzer Diskussion zurückgestellt. Bezirksvorsteherin Ulrike Zich hatte angeregt, dafür zunächst die bereits genehmigten Mittel in Höhe von 1.500 Euro zu verbrauchen. Bisher sei davon für die Arbeit der Energieoffensive fast noch nichts verbraucht worden.
-Bezirksvorsteherin Ulrike Zich berichtete, dass die für das Projekt Stadtteilzentren Konkret angedachten Mittel in Höhe von 600.000 Euro nun doch nicht zur Verfügung sethen würden Baubürgermeister Peter Pätzold habe erklärt, dass er keine weitere Geldtöpfe aufmachen wollen. Von den 600.000 Euro seien 250.000 Euro für die Ertüchtigung und weitere 250.000 Euro für die Neugestaltung des Löwenplatzes sowie 100.000 Euro für den Kreisverkehr und die Mathildenstraße vorgesehen gewesen. „Die Frage ist ob man dieses Thema politisch lösen will”, stellte Ulrike Zich fest. Ohne Geld gebe es keine Umsetzung der genannten Maßnahmen.
– Auf nachfrage von Dieter Benz (SPD) zum Bonus-Markt im Wolfbusch erklärte die Bezirksvorsteherin, dass erst ein Ersatzstandort für die blaue Post gefunden werden müsse, bevor der Markt eingerichtet werden kann.
– Bezirksvorsteherin Zich berichtete weiter, dass der ehemalige Durchlass zur Sportanlage in der Steinröhre zukünftig als Fußweg genutzt werden könne. Bezüglich der Aufstellung von Spielgeräten für Kleinkinder werde man mit dem direkten Nachbarn Kontakt aufnehmen. Von Seiten des Amtes für Umweltschutz gebe es keine Bedenken.
– Der Standort für das Radverleihsystem in Hausen wurde vom Betreiber wegen voraussichtlich zu geringer Frequenz abgelehnt. Der Standort im Einzugsbereich Löwen-Markt soll an die Rampe in Richtung Stadtbahnhaltestelle verlegt werden.
Die Stadtverwaltung hat mit den Modellfliegern wegen des Flugverbots am Grünen Heiner eine Übereinkunft getroffen. Wenn die Modellflieger einen Verein oder ähnliches gründen erhält dieser die Genehmigung dort Modellflug zu betreiben. In dem Fall habe Stadt dann einen Ansprechpartner, falls etwas passiert.
-Für die Erweiterung im Haus am Lindenbachsee wird das Baugesuch derzeit erstellt. Entstehen sollen dort 45 Pflegeplätze und sechs bis sieben pflegenahe Wohnungen.
– Der Vorschlag von Michael Schrade (FW) im Bezirksbeirat wieder einmal einen Bericht über die Kinderbetreuungseinrichtungen im Stadtbezirk vorzutragen wurde vom Gremium einstimmig befürwortet.
– Waltraud Illner erklärte sie sei von Bürgern angesprochen, dass die Mittenfeldstraße in Giebel insbesondere am Wochenende von Menschen mit Rollator wegen zu hoher Gehwegkanten oder zugeparkter Übergänge nicht gequert werden könnten. Sie bat darum dies zu kontrollieren.
– Der Vorschlag am Eingang der Postfiliale in Weilimdorf einen Briefkasten aufzustellen wurde abgelehnt.
– Der Schrottverwerter in der Kimmichstraße wurde vom Amt für öffentliche Ordnung aufgefordert, sein Gewerbe anzumelden. Eine Rückmeldung liegt bisher nicht vor. Weil die Fahrzeuge auf einer Rasenfläche abgestellt sind, wurde auch das Amt für Umweltschutz entsprechend informiert.
– Das Schulverwaltungsamt hat mitgeteilt, dass die Seelachschule auf absehbare Zeit weiterhin afür schulische Zwecke benötigt wird
Text: Tommasi

Verschiedenes aus dem Bezirksbeirat

Im Weilimdorfer Bezirksbeirat standen in der jüngsten Sitzung zahlreicheAnträge und Anfragen auf der Tagesordnung. Darüber hinaus musste das Gremium über einen Budgetmittelantrag des Jugendrates entscheiden

Die Bezirksbeiratsfraktion Bündnis 90/Grüne hat beantragt, das Amt für Sport und Bewegung solle unter Einbeziehung der Fachämter federführend eine Erhebung über den Bedarf an Schwimmbadkapazitäten im Stuttgarter Norden unter Berücksichtigung der Bedarfe für Schul-, Freizeit-, Vereins und Gesundheitssport durchzuführen. Bei einem zu erwartenden Defizit solle dann auch in Weilimdorf ein Suchlauf gestartet werden, wo ein solches Bad entstehen kann.

Ein ähnlich lautender Antrag sei auch vom Jugendrat gestellt worden, hielt Annekathrin Essig (Bündnis 90/Grüne) fest. In Weilimdorf gebe es bekanntermaßen auch in anderen Bereichen Bedarfe. Ihrer Fraktion sei es wichtig, diese Bedarfe klar zu machen. Deshalb sei der Antrag formuliert worden. Steter Tropen höhlt den Stein”, so Essig.

Dieter Benz (SPD) hielt fest, dass seiner Fraktion wichtig sei, dass das Gelände der SG Weilimdorf und das Walz Areal als Gesamtheit betrachtet wir. Da gehöre dann auch das Thema Schwimmbad dazu.

Bezirksvorsteherin Zich hielt fest, dass auf der von Dieter Benz genannten Fläche, nicht alles was man sich in Weilimdorf gedacht habe untergebracht werden könne. Deshalb dürfe man keine Flächen ausschließen.

Michael Schrade (FW) erklärte, seine Fraktion werde den Antrag ablehnen, weil der Jugendrat bereits einen ähnlichen Antrag gestellt habe. Ein Lehrschwimmbecken in Weilimdorf könne die Situation in Feuerbach entspannen und dort mehr Publikumsöffnungszeiten ermöglichen. Das Sportamt sei für das Thema Schwimmbad zudem gar nicht zuständig.

Essig erwiderte, dass das Thema Lehrschwimmbecken bereits negativ beschieden worden sei. Ihre Fraktion habe sich extra nicht auf ein Grundstück festgelegt. Es sei aber wichtig Bedarfe die man im Stadtteil habe auch zu benennen. Der Antrag wurde mit drei Gegenstimmen und einer Enthaltung verabschiedet.

Parken vor dem Treppenaufgang zur Oswaldkirche

Die CDU Bezirksbeiratsfraktion hat beantragt, das Parken vor dem Treppenaufgang zur Oswaldkirche an der Ecke Ditzinger-/Glemsgaustraße durch geeignete Maßnahmen – zum Beispiel Poller – zu verhindern. Das Aufstellen von Parkverbotsschildern habe nichts genutzt. Die öffentliche Fläche werde regelmäßig von zwei PKW als Parkplatz genutzt. Dadurch werde es Besuchern der Oswaldkirche erschwert, die Treppe zu nutzen.

Bezirksvorsteherin Zich erklärte, dass das Parken vor der Treppe vom Amt für öffentliche Ordnung beanstandet werde. Werde dort geparkt handle es sich um eine Behinderung und zudem würden mögliche Rettungseinsätze behindert. Wenn Strafzettel an der Stelle nichts bringen könnten laut Amt nur Poller Abhilfe schaffen. Pfarrer Häcker habe im Gespräch erklärt, dass die Fläche am Sonntag von Gottesdienstbesuchern genutzt werde, die nicht mehr so gut zu Fuß seien. Deshalb würde er lieber auf Poller verzichten.

Stephan Gier (CDU erklärte, dass Vertreter des Kirchengemeinderates auch für eine Absperrung plädiert hätten. Die dort abgestellten Fahrzeuge würden von der Parkraumüberwachung in der Regel nicht kontrolliert, weil diese nur von der Stadt bewirtschaftete Parkplätze kontrolliere. „Dort werden kaum Strafzettel verteilt”, so Gier. Michael Schrade (FW) fragte an der Stelle nach, wie oft dort kontrolliert werde.

Carmen Hanle (FDP), selbst auch Kirchengemeinderätin bestätigte, dass im Kirchengemeinderat Stimmen gebe, die das Aufstellen von Pollern fordern. Eigentlich seien die Parkplätze an der Heimatstube am Wochenende für die Kirche reserviert. Dort würden am Wochenende aber Anwohner parken.

Der Antrag wurde schließlich einstimmig verabschiedet verbunden mit der Bitte, dass das Amt für öffentliche Ordnung dort zukünftig in engen Abständen kontrollieren soll.

Zukünftige Verkehrssituation im Molchweg

Die CDU Bezirksbeiratsfraktion hat eine Anfrage formuliert mit welchem zusätzlichen Verkehr durch das Bauvorhaben der LBG EG im Molchweg im Bereich Molch-/ Schildkrötenweg zu rechnen sei. Ferner möchten die Bezirksbeiräte wissen, mit welchem zusätzlichen Verkehr durch die dort geplante Kita zu rechnen ist und welche verkehrstechnischen Maßnahmen als geeignet angesehen werden, die Auswirkungen auf die Anlieger zu minimieren.

Jürgen Lehmann (CDU) hielt fest, dass seine Fraktion begrüße das dort zeitgemäßer Wohnraum entstehen soll. Im Gestaltungsbeirat der Stadt, seien die Planungen bereits vorgestellt worden und von dort habe es auch verschiedenen Anregungen gegeben. Seine Fraktion habe zu den Baumaßnahmen auch noch verschiedene Anregungen. Zuallererst brauche es aber eine Analyse des zu erwartenden Verkehrs. Lehmann bemängelte weiter, dass die geplante Tiefgarageneinfahrt direkt neben der Kita liege. „Das Konzept ist unserer Ansicht nach wenig durchdacht”.

Bezirksvorsteherin Zich erklärte, dass es zu dem Thema Verkehrsgutachten gebe. Das Bauvorhaben sei momentan in der Entwurfsphase. Der Gestaltungsbeirat habe den Planern einige Hausaufgaben zur Nachbesserung mitgegeben. Diese Hausaufgaben müssten jetzt erst einmal gemacht werden. Nach kurzer Diskussion hielt Bezirksvorsteherin Zich fest, dass es sinnvoller sei die Anfrage auf den Weg zu bringen, als heute eine Diskussion vom Zaun zu brechen. Auf die Antworten könne man dann entsprechend reagieren und nachfragen.

Baulicher Zustand der Seelachschule

Die Freien Wähler wollen in einer Anfrage wissen, wie der bauliche Gesamtzustand der Seelachschule ist und ov Bauunterhaltungsmaßnahmen an dem Gebäude geplant sind. In der Berichterstattung über Renovierungsarbeiten an Weilimdofer Schulen sei die Seelachschule bisher nie zur Sprache gekommen. Der Bauliche Zustand lasse aber zu wünschen übrig. Die Anfrage würde einstimmig befürwortet.

Industriegleise im Gewerbegebiet

Die Freien Wähler wollten in einer weiteren Anfrage wissen ob die Stadtverwaltungen die entwidmeten Industriegleise im Gewerbegebiet Weilimdorf an die dortigen Anrainer verkaufen möchte und ob an Bebauungsplänen gearbeitet wird, die Industriegleisfläche für die Anrainer nutzbar zu machen.

Dieter Benz (SPD hielt fest, das es prinzipiell sinnvoll sei zu überlegen, was mit den Gleisanlagen passiert. Der Masterplan von Verkehrsminister Alexander Dobrindt sehe vor wieder mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern. Das Logistikunternehmen LSU Schäberle habe Interesse an den Gleisanlagen signalisiert, sei von der Stadt aber nicht befragt worden. Die SPD bitte deshalb darum die Flächen nicht zu verkaufen sondern höchstens zu verpachten. Dies wurde in den Antrag eingearbeitet. Der Vorschlag von Rudolf Pfleiderer, mit der Anfrage auch prüfen zu, ob die seiner Ansicht nach überdimensionierten Straßen nicht nutzbar gemacht werden könnten, wurde von den Freien Wählern abgelehnt. Die Straßen seien keineswegs überdimensioniert. Eine Parkregelung weil dort sehr viele LKW parken sei aber durchaus denkbar. Die Anfrage wurde einstimmig befürwortet.

Energieberatung in den Stadtbezirken

Seit 4. Juli bieten das Amt für Umweltschutz und das Energieberatungszentrum Stuttgart über einen Zeitraum von drei Monaten kostenlose Energieberatungen in mehreren Stuttgarter Stadtbezirken an. Die einstündigen Beratungsgespräche finden einmal monatlich in den teilnehmenden Bezirksrathäusern statt.
Im Rahmen des Energiekonzepts der Landeshauptstadt haben Gebäudeeigentümer Gelegenheit, sich zu einem individuellen Beratungsgespräch anzumelden. Die Beratung erfolgt anbieter- und produktneutral.

Die Anmeldung zu einem persönlichen Beratungsgespräch ist über das Energieberatungszentrum möglich, im Internet unter www.ebz-stuttgart.de/kontakt, telefonisch unter 0711 615 6555 0 oder per E-Mail an info@ebz-stuttgart.de. Die Termine im Bezirksrathaus Weilimdorf, Löwen-Markt 1. sind entgegen bisheriger Angaben am 27. Juli, 31. August sowie 28. September, jeweils von 14 bis18 Uhr.
Text/Fotos: Tommasi, Archiv Tommasi

Flüwo stellt Bauprojekt in Giebel vor

In der jüngsten Sitzung des Weilimdorfer Bezirksbeirates stand die Vorstellung des Bauvorhabens der Flüwo in Giebel ganz oben aquf der Tagesordnung.

Zur Sitzung des Weilimdorfer Bezirksbeirates konnte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich auch Vertreter der „FLÜWO Bauen und Wohnen” begrüßen. Der für den Technischen Bereich zuständige Prokurist des Wohnbauunternehmens, Martin Mezger und Roman Holz vom Architekturbüro Ummenhofer stellten das Projekt an der Ecke Giebel-, Rappachstraße vor.

Mezger nannte zunächst einige Zahlen zu dem 1948 gegründeten Baugenossenschaft. 1949 seien die ersten Wohnungen der Flüwo in Ulm und Esslingen bezogen worden, 1956 sei der Wohnungsbestand schon auf 5236 Einheiten angewachsen. „So etwas wäre heute überhaupt nicht mehr möglich”, erklärt Mezger. Aktuell habe die Flüwo 9377 Wohnungen an 23 Standorten in Baden Württemberg. Die Genossenschaft habe 104 Mitarbeiter und über 10.000 Mitglieder und gehöre damit zu den größten Baugenossenschaften im Süddeutschen Raum. In Neubauvorhaben investiere das Unternehmen in diesem Jahr rund 22 Millionen Euro. Dazu zähle auch das Neubauvorhaben in Giebel.

„Wir konnten im vergangenen Jahr dort von der Stadt ein weiteres Grundstück erwerben”, so Mezger. Im Mai diesen Jahres sei mit den Aushubarbeiten begonnen worden. „Wir rechnen mit einer Bauzeit von 15 Monaten” Die ersten Mieter könnten voraussichtlich Mitte/Ende kommenden Jahres einziehen.

Das Projekt selbst stellte Architekt Holz vor. Insgesamt würden auf dem Grundstück sieben Gebäude entstehen die in zwei Gruppen zusammengefasst wurden. In beiden Gebäudegruppen gebe es jeweils einen gemeinsamen Aufzug. Die Wohnungen seien über Laubengänge verbunden. Insgesamt würden 28 Wohnungen (Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen) entstehen. Unter dem gesamten Gebäudekomplex befinde sich eine Tiefgarage mit 62 Stellplätzen in der auch Lager und Abstellräume für die Mieter sowie Technikräume untergebracht sind. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolge über die Giebelstraße. Zwischen den Wohngebäuden entstehe eine gläserne Lärmschutzwand. Schlaf und Wohnräume seien dahinter mit Blick auf die großzügige Grünfläche angesiedelt.

Waltraud Illner (CDU) erklärte, ihr erscheine die Zahl der Tiefgaragenplätze etwas gering. Michael Schrade (FW) wollte in Sachen Tiefgarage wissen, ob dort auch Stellplätze für das benachbarte Wohnhaus der Flüwo vorgesehen seien. Und Friedrich Mutschler (SPD) fragte nach, ob in der Tiefgarage Ersatz für die 19 weggefallenen Garagen eingeplant sei. Metzger erläuterte, dass für die 28 neuen Wohnungen je ein Stellplatz eingeplant sei. Auch für die 19 Garagen gebe es Ersatz in der Tiefgarage. Damit seien noch 15 Stellplätze übrig, die man den Mietern im Hochhaus anbieten könne. Mehr Stellplätze seien auf der Fläche nicht möglich gewesen.

Illner wollte weiter wissen, wie das Thema Heizung in den neuen Gebäuden gelöst werde. Die Pelletheizung mache wie sie erfahren habe immer wieder Probleme. „Wir werden dort eine neue Gas-Brennwertheizung bauen, mit der auch das Hochhaus versorgt wird”, erklärt Mezger. Die Holzpelletheizung im Hochhaus werde nur noch für Spitzenlasten zugeschaltet. Auf die Nachfrage von Annekathrin Essig (Bündnis 90/Grüne), ob beim The­ma Heizung auch über Kraft-Wärme-Kopplung oder Nahwärme nachgedacht wurde erwiderte Mezger, dass die Fachingenieure des Wohnbauunternehmens bei Neubauten immer alle Möglichkeiten aufzeigen würden. In diesem Fall habe man sich für die Gas-Brennwertanlage entschieden, weil es dort schon eine Pelletheizung gebe. „In unseren Gebäuden in der Mittenfeldstraße haben wir ein Blockheizkraftwerk und Photovoltaik auf dem Dach.”

Peter Hanle (SÖS/Linke/PluS) fragte nach ob in den Neubauten auch Sozial geförderte Wohnungen entstehen und wie hoch der Mietpreis voraussichtlich sein werde. Metzger erklärte, dass es fünf Sozialwohnungen geben wird. Bei den Mieten für die Sozialwohnungen richte man sich nach dem dafür vorgeschriebenen Höchstpreis. Bei den anderen Mietwohnungen orientiere man sich am Mietspiegel der Stadt Stuttgart. Auf Nachfrage von Mutschler, erklärte Metzger, dass die Sozialwohnungen alle im Gebäude Giebelstraße 57 a angesiedelt seien.
Text/Fotos: Tommasi, Plan: Architekturbüro Ummenhofer

Tour Gingko: Start und Ziel in Weilimdorf – Toller Empfang auf dem Löwen-Markt

In diesem Jahr fand die Tour Gingko bereits zum 25. Mal statt. Start und Ziel der Jubiläumstour waren in Weilimdorf. Bei der Ankunft in Weilimdorf wurden die Radler mit viel Beifall begrüßt. Für die Weilimdorfer Spender – insgesamt wurden auf dem Löwen-Markt Spenden in Höhe von fast 20.000 Euro übergeben – gab es von den Radlern eine La Ola Welle.

Der Löwen-Markt war nach der Ankunft der rund 120 Radler, die an der Schlussetappe der diesjährigen Tour Gingko teilgenommen hatten, ganz in rot und gelb getaucht. Die Farben der Benefizveranstaltung sind auch gleichzeitig die Farben des Weilimdorfer Wappens. Die Radler wurden von den Weilimdorfern mit großem Beifall begrüßt. Die Radler ihrerseits bedachten die Weilimdorfer gleich mit mehreren La Ola Wellen, denn im Ortsteil waren für die Benefiztour – die in diesem Jahr zugunsten des Klinikvereins„Olgäle sorgt nach“ unterwegs war – eine Menge gespendet worden. Der Vorsitzende von WeilAktiv, Eckhardt Binder konnte Stiftungsgründerin Christiane Eichenhofer einen Scheck über 10.111 Euro überreichen.

Dafür gab es von den Radlern eine erste La Ola. „Das ist heute der Scheck mit der höchsten Spendensumme”, hielt die Stiftungsgründerin fest. Und auch während der gesamten dreitägigen Tour gehöre Weilimdorf damit zu den Spitzenreitern. Schon zuvor hatte die stellvertretende Bezirksvorsteherin Erika Rosenitsch den zahlreichen Spendern aus dem Stadtteil gedankt. Ihr Dank galt aber auch der Eichenhofer-Stiftung, die nun schon seit 25 Jahren aktiv ist und Mittel zur Behandlung und Heilung von kranken Kindern beziehungsweise zur Schaffung einer Infrastruktur für Hilfsmaßnahmen sammelt. „Ohne zahlreiche Helfer im Hintergrund wäre eine solche Aktion nicht möglich”, so Rosenitsch. „Sie können stolz sein, auf so viel ehrenamtliches Engagement.”

Der Vorsitzende von WeilAktiv, Eckardt Binder berichtete bei der Scheckübergabe, dass sich die Weilimdorfer für die Tour einige Aktionen überlegt hätten. Auf dem Löwen-Markt bestand den Tag über zum Beispiel Gelegenheit, sich auf einem Spinning Rad selbst sportlich zu betätigen und für die kleineren Besucher gab es einen Fahrradparcours. In zahlreichen Geschäften in Weilimdorf waren Ginko-Bäume verkauft worden und auch darüber hinaus gab es zahlreiche Spendenaktionen. Er habe auch die Mitglieder von WeilAktiv angesprochen, ob sie bei der Spendenaktion nicht dabei sein wollen. Ihm und dem weiteren Organisationsteam bestehend aus Walter Klein, Heike Delbrück, Silke Berger, Ulrike Gier, Gabi Krämer, Karin Diemer, Bodo Meinsen und Christian Lange habe vorgeschwebt, einen fünfstelligen Betrag übergeben zu können. „Zunächst lief es schleppend, doch im Endspurt haben wir es dann doch geschafft”, freut sich Binder. Dreistellige Beträge über 200 Euro haben Getränke Keck, Bannasch Immobilien, Shell Station Eicher, Fotostudio Futterknecht, Babywelt Weilimdorf, Bäckerei Sauter, Berger Betriebseinrichtungen, Volksbank Weilimdorf, Holiday Inn, Optik Schill, Elektro Eldi und Reisebüro Binder gespendet. Bauder GmbH steuerte 1.000 Euro und Vektor Informatik GmbH 2.000 Euro bei, so dass Binder an Christiane Eichenhofer einen Scheck über 10.111 Euro übergeben konnte. Der Betrag werde sich sicher noch etwas erhöhen, so Binder.

Eichenhofer dankte allen, die sich an der Aktion beteiligt haben. Sie sei erst vor sechs Wochen auf Binder zugegangen und er sei gleich von der Idee angetan gewesen. Drei Tage später habe sie die Idee hinter der Tour Gingko zahlreichen Mitgliedern von Weil­Aktiv vorstellen können. Schon bei diesem ersten Gespräch seien zahlreiche Ideen entwickelt worden, wie die Tour unterstützt werden könne. Eichenhofer erzählte weiter, dass sie unter anderem auch die Damen des Weilimdorfer Frühstückstreffs für Frauen besucht habe, um bei ihnen die Tour Gingko und die Stiftung vorzustellen. „Die Damen waren auch sofort begeistert”, so Eichenhofer. Es sei immer wichtig, einzelne zu begeistern, die diese Begeisterung dann auch weitertragen.

Und es gab noch weitere Spenden aus Weilimdorf. Christian Lange, Unternehmer aus Weilimdorf, Jugendtrainer bei der SG Weilimdorf und selbst einer der Radler bei der Tour hatte noch vier weitere Schecks im Gepäck. Von zwei Kunden konnte Lange zwei Schecks in Höhe von insgesamt 4.000 Euro an Christiane Eichenhofer übergeben. Von der Bambini-Mannschaft der SG Weilimdorf einen weiteren Scheck über 215 Euro und von seinem eigenen Unternehmen mit Sitz am Olgaeck einen Scheck über 5.000 Euro. Dafür gab es eine weitere La Ola.

Die Spendensumme die bei der Tour Gingko 2017 erradelt wurde erhöhte sich beim Finale in Weilimdorf damit auf stolze 266.000 Euro.

Text/Fotos: Tommasi

Jugendfeuerwehr Weilimdorf gewinnt Erlebnis-Rallye

Die Gruppe zwei Jugendfeuerwehr Weilimdorf hat die Erlebnis-Rallye, die die Jugendfeuerwehr Botnang anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens organisiert hatte gewonnen. Die Gruppe eins der Jugendfeuerwehr Weilimdorf platzierte sich im Mittelfeld.

Vergangene Woche hat die Jugendfeuerwehr Botnang ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Anlässlich dieses runden Geburtstages hatten die Botnanger alle Jugendfeuerwehren aus Stuttgart zu einer Erlebnis-Rallye eingeladen. Der Einladung gefolgt waren insgesamt 14 Jugendfeuerwehren, die insgesamt 17 Gruppen gestellt haben. Weilimdorf war wie zwei weitere Jugendfeuerwehren mit zwei Teams gestartet. Die Jugendfeuerwehr Stuttgart besteht derzeit übrigens aus 22 Abteilungen mit zusammen über 400 Kindern und Jugendlichen. Die Erste Jugendfeuerwehr wurde 1965 in Vaihingen gegründet, danach folgten die Jugendfeuerwehren in Zazenhausen und Botnang, die beide in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiern können.

Der Start der Erlebnis-Rallye erfolgte auf dem Parkplatz beim Forsthaus 1. Dort hieß es für alle durch Lösen verschiedener Aufgaben die Koordinaten des ersten Ziels zu finden und sich dann auf den Weg zu machen. Stationen waren der Schwarzwildpark, der Birkenkopf und andere markante Punkte rund um Botnang.

Um die Fragen und Aufgaben lösen zu können, waren sportlicher Einsatz, Geschicklichkeit und Kreativität, Fantasie sowie Allgemeinwissen und natürlich auch Feuerwehrtechnik gefragt. Eine wichtige Rolle spielte zudem die gute Zusammenarbeit in den Gruppen.

Nachdem alle Aufgaben gelöst waren, trafen sich die Teilnehmer im Feuerwehrhaus in Botnang, wo verschiedene Spiele aufgebaut waren, um die Wartezeit bis zur Siegerehrung zu verkürzen. Für das leibliche Wohl war mit Speisen vom Grill, Pizza und kühlen Getränken natürlich auch gesorgt.

„Wir freuen uns, dass so viele an der Erlebnis-Rallye teilgenommen haben“, freute sich der Leiter der Jugendfeuerwehr Bot­nang, Stefan Wirth. Insgesamt hatte der Wettkampf rund sechs Stunden gedauert. Einige hatten die Aufgaben allerdings deutlich schneller gelöst als der Rest. „Damit die Wartezeit nicht zu lange wird, geht es gleich weiter mit der Siegerehrung“, verkündete Wirth unter dem Beifall der rund 130 Teilnehmer nicht ohne sich bei den vielen Helfern und Sponsoren zu bedanken.

Viel Lob gab es auch vom Kommandanten der Feuerwehr Bot­nang, Frank Epple, der die Teams mit einem Spruch von Erich Kästner zum Thema Schulanfang begrüßte: „Früchtchen seid ihr und Spalierobst müsst ihr werden“. Wer Kästner kennt, weiß, dass er nie gewollt hätte, dass sich Kinder wie Spalierobst ziehen lassen. „Damit wären wir schon beim wichtigsten Rat angelangt, den ihr euch einprägen solltet: Lasst euch die Kindheit nicht austreiben!“, so Kästner weiter. „Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch“. Und auch Epple riet den Jugendlichen nicht alles zu akzeptieren, sondern zu widersprechen.

Epple hielt in seiner Ansprache weiter fest, wie wichtig die Jugendfeuerwehr für die aktive Wehr ist. Die Jugendfeuerwehr sei eine sehr wichtige Einrichtung, die den Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehren in Stuttgart sichern.

Botnangs Bezirksvorsteher Stierle überreichte der Botnanger Jugendleitung für ihren ehrenamtlichen Einsatz eine Dankesurkunde von Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Und auch Stierle, selbst wie Kommandant Frank Epple, Dieter Epple und viele andere heute aktive Feuerwehrleute jahrelang als Jugendleiter bei der Botnanger Feuerwehr tätig, hob in seinen Ausführungen die Wichtigkeit der Jugendfeuerwehren hervor.

Bei der Siegerehrung erhielten dann alle Teilnehmer eine Urkunde und einen Pokal. „Wir werden nur die ersten Drei besonders auszeichnen“, erklärte Wirth. „Wichtig war uns bei der Rallye, den Teamgeist zu fördern, die Kameradschaft und die Integration zu stärken, aber natürlich auch das Miteinander und der Spaß.“ Den ersten Platz belegte die Gruppe zwei der Jugendfeuerwehr Weilimdorf, Platz zwei ging an den Feuerwehrnachwuchs aus Rohracker und Platz drei an die Jugendfeuerwehr aus Untertürkheim. Sie erhielten wie alle anderen Gruppen eine Urkunde und einen Pokal.

Die nächste Jugendfeuerwehr, die ein rundes Jubiläum feiern kann ist übrigens die Jugendfeuerwehr Heumaden. Sie wird nächstes Jahr 50 Jahre. Die Weilimdorfer Jugendfeuerwehr muss noch ein paar Jährchen bis zum ersten Jubiläumstermin warten. Sie wurde 2001 ins Leben gerufen und ist damit eine der jüngsten Jugendfeuerwehren in der Landeshauptstadt. Das heißt 2026 kann 25-jähriges gefeiert werden.
Text/Fotos: Tommasi

Café 13 hat einen neues Leitungsteam – Weitere Mitarbeiter gesucht

Nachdem die bisherige Geschäftsführerin Mateja Miksic ihr Amt als Geschäftsführerin des Café 13 vor Kurzem aus persönlichen Gründen niedergelegt hat, hat nun ein vierköpfiges Team die Leitung des Cafés übernommen. Mit neuen Ideen wollen sie das Café 13 wieder auf Vordermann bringen.

Nach dem Rücktritt von Mateja Miksic als Geschäftsführerin des Café 13 wird das Jugendcafé in der Rennstraße nun von einem vierköpfigen Team geleitet, das sich die zukünftig anfallenden Aufgaben teilen wird. Die hauptamtliche Betreuung des Café 13 übernimmt weiterhin das Jugendhaus Weilimdorf.

In einer Sitzung des Weilimdorfer Jugendrates hat sich das neue Team vorgestellt. Das Amt des Geschäftsführers übernimmt offiziell Dominik Zube. Zube ist 19 Jahre alt, wohnt in Weilimdorf und besucht die Max-Eyth-Schule (Technisches Gymnasium). Er habe schon unter der Leitung von Mateja Miksic im Café mitgearbeitet, erzählt Zube.

Das neue Leitungsteam besteht zudem aus Leon Thaler (19 Jahre), Jona Schickardt (19 Jahre) und Manuel Wenk (20 Jahre), die alle in Weilimdorf wohnen und schon seit vielen Jahren befreundet sind. „Die Jungs haben gemeint, dass ich die Geschäftsführung übernehmen soll, da blieb mir nichts anders übrig“, so Zube.

Thaler besucht, wie der neue Geschäftsführer, die Max-Eyth-Schule. Das Café 13 hat auch er schon unter der Leitung von Mateja Miksic unterstützt. Jona Schickardt und Manuel Wenk machen beide derzeit eine Ausbildung. Schickardt, der früher einmal im Jugendrat tätig war, macht eine Ausbildung zum Jugend- und Heimerzieher. Mit seinen künstlerischen Fähigkeiten möchte er das Café 13 verschönern. Wenk macht zur Zeit eine Ausbildung zum Elektroniker.

Viele Ideen für die Zukunft

Für Zube und Thaler, die seit ungefähr einem Jahr beim Thekendienst mitgeholfen haben, war klar, als sich nach Miksics Rücktritt niemand bereit erklärt hat, das Café 13 zu übernehmen, dass sie weitermachen. „Wir wollen das Café 13 etwas modernisieren“, erklärt Zube. „Dazu brauchen wir noch mehr ehrenamtliche Helfer“. Seit sie den Job zusammen mit Wenk und Schickardt übernommen haben, konnten sie auch schon einige Freunde motivieren im Café mitzuarbeiten. Mittlerweile gebe es insgesamt elf ehrenamtliche Mitarbeiter, berichtet das Team. „Wir würden uns freuen, wenn noch mehr ehrenamtliche Mitarbeiter uns unterstützen würden“, so Wenk.

Das Ziel der neuen Leitung ist es, ein 25-köpfiges Team zusammenzubringen. „Je mehr Helfer, des­to besser“, so Zube. „Dann kann in Bezug auf die Aufgabenverteilung alles etwas variabler gestaltet werden.“ Wenn mehr Helfer dabei sind, könne auch über neue, erweiterte Öffnungszeiten diskutiert werden, ist sich das Team einig. Die bisherigen Öffnungszeiten, freitags von 19 bis 24 Uhr, seien doch etwas begrenzt.

Auf jeden Fall will das neue Team auch wieder im Café einen Telefonanschluss installieren lassen. Falls Anwohner zu späterer Stunde mal Beschwerden hätten, könnten sie sich dann wieder direkt an das Café-Team wenden. Sobald der Telefonanschluss gelegt ist, werde man die Öffentlichkeit darüber informieren. „Wir wollen einen guten Kontakt mit den Anwohnern pflegen“, erklärt das Café 13-Team unisono.

Ein weiteres Ziel des neuen Leitungsteams für die Zukunft ist, das Café 13 schicker und attraktiver für Jugendliche zu machen. Im Café seien Jugendliche ab zwölf Jahren willkommen, so Zube. Dementsprechend reicht das Getränkeangebot auch von der Cola bis zum Bier.

Für die Modernisierung und Umgestaltung steht dem Team die Innenarchitektin der Stuttgarter Jugendhaus gGmbH zur Seite. Sie mache derzeit Pläne, wie das Café zukünftig aussehen könne, erklärt Zube. Dabei stehe immer das Ziel im Fokus, dass das Café 13 für Jugendliche attraktiver werden soll und die Besucherzahlen wieder steigen. Da das Budget leider begrenzt sei, würden die Räumlichkeiten entsprechend den Möglichkeiten modernisiert. Der rustikale Charakter werde erhalten bleiben. Das Team selbst hat auch schon viele gute Ideen, die bei den Planungen einfließen werden.

Weitere Ideen der neuen Geschäftsführung sind zum Beispiel ein öffentliches, frei nutzbares W-Lan im Café 13 einzuführen, wieder Events zu veranstalten oder auch mal die Möglichkeit zu bieten, dass zusammen Fußball geschaut wird. Voraussetzung dafür sei natürlich, dass von Seiten der Jugendlichen auch Interesse besteht. Vorstellbar sei auch ein FIFA-Turnier. Einen festen Plan für die zukünftigen Aktivitäten und Angebote im Café gebe es noch nicht, so Zube. „Wir sind da auch für Vorschläge offen.“

Wer Interesse hat, mitzuhelfen, kann einfach im Café 13 vorbeischauen oder sich bei Dominik Zube (Telefon 0152/36199993, E-Mail DominikZube@web.de) melden. „Über weitere ehrenamtliche Unterstützung würden wir uns freuen“, so das Leitungs­team. Wer beim Thekendienst mitarbeiten wolle, müsse mindesten 16 Jahre alt sein. Für jüngere Helfer gebe es aber auch entsprechende Jobs.

Familienführung in Schloss Solitude

Ab sofort gibt es jeden Sonntag um 14 Uhr auf Schloss Solitude eine Familienführung: Mit dem festen Termin auf der Solitude machen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg allen Familien ein Angebot, die kurz entschlossen am Wochenende einen Blick in die prachtvollen Räume des Herzogs Carl Eugen werfen wollen. Der feste Termin funktioniert ohne Anmeldung – perfekt für Kurzentschlossene am Sonntagmittag.

Bei den Familienführungen, die seit diesem Monat immer sonntags um 14 Uhr auf Schloss Solitude angeboten werden, können Erwachsene und Kinder gemeinsam die besondere Stimmung der Solitude erleben. Die kindgerechte Annäherung an die Geschichte rund um das Schloss macht auch Erwachsenen Spaß. Im Gespräch, mit Geschichten und mit spannenden Fragen geht es durch die eleganten Räume des herzoglichen Lustschlosses. „Wir haben die besten Erfahrungen mit solchen interaktiven Führungen, die den Schwerpunkt auf das gemeinsame Erlebnis von Kindern und Erwachsenen richten“ erklärt Birgit Strobel, als stellvertretende Leiterin der Schlossverwaltung Ludwigsburg für das Besucherangebot auf der Solitude zuständig. „Der Termin jeden Sonntag um 14 Uhr soll es für Familien unkompliziert machen, sich auch einmal spontan zum gemeinsamen Schlossbesuch zu entschließen.“ Die Familienführung durch die herzoglichen Räume des Schlosses dauert 45 Minuten und kostet pauschal zehn Euro für Familien, die Einzelkarte für Kinder kostet 2zwei Euro, für Erwachsene vier Euro.

Schloss Solitude ist ein echtes Kleinod. Sein Erbauer Herzog Carl Eugen liebte schöne Dinge und kostbare Ausstattungen. Auf raffiniertem Grundriss bietet die Solitude eine Vielzahl prächtig ausgeschmückter Räume – und alle gehören zum Besten, was in jener Zeit entstand. Herzog Carl Eugen ließ in den 1760er-Jahren das Schloss in seinem bevorzugten Jagdgebiet erbauen und betreute das Projekt persönlich. Schnell entstanden riesige Gärten um das Jagd- und Lustschloss. Nach wenigen Jahren wandte sich der Herzog einem neuen Projekt zu – und Schloss Solitude fiel in einen Dornröschenschlaf.

Auf Schloss Solitude finden neben den Familienführungen auch zahlreiche Kostümführungen statt Anmeldungen sind unter der Rufnummer 0711/696699 möglich. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.schloss-solitude.de.

Text/Foto: Tommasi

Erste Bürgersprechstunde für Senioren im Rathaus

Am Mittwoch, den 3. Mai 2017, gibt es in Weilimdorf in der Zeit von 15.30 bis 17 Uhr, erstmals eine Sprechstunde für ältere Mitbürger. Sie findet im Bezirksrathaus, Löwen-Markt 1, Zimmer 203, im zweiten Obergeschoss statt.

In der Sprechstunde stehen Delegierte des Stadtseniorenrats älteren Mitbürgern mit Rat und Tat zur Seite, um Fragen zu beantworten. Die Sprechstunden werden ehrenamtlich durchgeführt und sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Sprechstunden werden zukünftig jeden 1. Mittwoch im Monat durchgeführt, Änderungen werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Foto: Tommasi

Erika Porten zur Ehrenvorsitzenden ernannt

Bei der Jahreshauptversammlung des Weilimdorfer Heimatkreises stand neben den Berichten und Wahlen eine ganz besondere Ehrung an. Die langjährige Vorsitzende, Erika Porten wurde in der Versammlung zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

Zur Hauptversammlung des Weilimdorfer Heimatkreises im Alten Pfarrhaus konnte der Vorsitzende, Eberhard Keller zahlreiche Teilnehmer begrüßen. In seinem Bericht verwies Keller zunächst auf die beiden Ausstellungen im vergangenen Jahr. Die Ausstellung „Hilde Adler – eine Weilimdorfer Geschichte“, hatte bis zur Finissage am 7. Mai 514 Besucher angelockt. Bei der Ausstellung „Kleindenkmale und Grenzsteine – Geschichte und Legenden“, die am 14. Januar diesen Jahres letztmals ihre Türen öffnete, wurden 250 Besucher gezählt. Begleitend zur Ausstellung ist ein Heimatblatt erschienen, es gab eine Vorführung über antike, historische und aktuelle Vermessungstechnik sowie einen Markungsrundgang in der Tradition der einstigen Kontrollgänge.

Erst vor wenigen Wochen wurden im Pfarrgarten zwei Grenzsteine aufgestellt, die man bei Aufräumarbeiten im Fasanenwald gefunden hatte. „Ein würdiger Abschluss des Grenzsteinprojektes“, so Keller, der sich an der Stelle bei allen bedankte, die an dem Projekt, das 2008 startete, beteiligt haben. Stellvertretend überreichte er Siegfried Erb ein Dankeschön in Form eines Buches.

Keller berichtete weiter, dass es im vergangenen Jahr vier Fleckenführungen gegeben habe. Drei der Führungen leitete Erika Porten, eine Ulrich Hörnle. Hörnle werde in diesem Jahr zwei Fleckenführungen übernehmen, freut sich Keller. Darüber hinaus hat der Heimatkreis das Heimatmuseum in Plieningen besucht, sich an den literarischen Spaziergängen im Stadtbezirk beteiligt, die Inventarisierung und Digitalisierung der vereinseigenen Sammlung weiter vorangetrieben und natürlich auch regelmäßige Sitzungen durchgeführt.

Mit Blick auf das laufende Jahr verwies Keller darauf, dass im Frühjahr das neue Heimatblatt „Von Wittenberg nach Weilimdorf – Die Reformation hält Einzug in ein württembergisches Dorf“ vorgestellt wird (mehr dazu in einer der nächsten Ausgaben) und am morgigen Samstag der Osterbrunnen bei der Petruskirche geschmückt wird. Ferner ist für den 13. Mai ein Ausflug ins neu gestaltete Stadtmuseum in Bad Cannstatt geplant und die Konzeption für die Ausstellung im Alten Rathaus ist in Vorbereitung. Ferner wird es im Bezirksrathaus aus Anlass der Eröffnung des neu gestalteten „Kiesbetts“ eine Foto-Ausstellung unter dem Titel „Löwen-Markt im Wandel“ geben und in der Heimatstube eine Ausstellung zur Entwicklung der Büromaschinen. Wann genau die Ausstellung eröffnet wird, müsse noch mit dem Leihgeber abgestimmt werden, erklärte Keller. Zur Mitgliederentwicklung berichtete Keller, dass im vergangenen Jahr ein Austritt und drei Eintritte zu verzeichnen waren. Leider seien auch vier Mitglieder verstorben.

Den Kassenbericht übernahm Oliver Schmid, der kurzfristig als Kassenwart eingesprungen war. Schmid berichtete, dass im vergangenen Jahr ein Überschuss von rund 1.800 Euro erzielt worden sei. Die Kassenprüfung habe keine Beanstandungen ergeben, hielt Kassenprüfer Heiner Obermayer fest. Der Verein stehe derzeit sehr gut da. „Wir sparen, dass wir beim Umzug in die neuen Räume im Alten Rathaus ordentlich einrichten können“, so Obermayer. Die von ihm beantragte Entlastung wurde einstimmig gewährt.

Als nächstes stand der Tagesordnungspunkt „Wahlen“ an. Zum ersten Vorsitzenden wurde für weitere zwei Jahre Eberhard Keller gewählt, zum zweiten Vorsitzenden Bernhard Klar, zum Geschäftsführer Fred Höritzer und zur Schriftführerin Cornelia Kittlick. Für das Amt des Kassiers hatte sich im Vorfeld kein Kandidat gefunden. Aus der Mitte der Versammlung meldete sich – nach einem von Keller vorgetragenen Werbeblock für das Amt – Dr. Eberhard Grötzinger, der wie alle andern Vorstandsmitglieder einstimmig gewählt wurde. In den Beirat gewählt wurden ebenfalls einstimmig Carmen Hanle, Ulrich Hörnle, Edeltraud John, Ulrike Krawczyk, Michael Völker und Christoph Schmidt. Das Amt der Kassenprüfer übernehmen weiterhin Ursel Böpple und Heiner Obermayer.

Zum Abschluss des Tagesordnungspunktes verabschiedete Keller seine Amtsvorgängerin Erika Porten, die in den letzten beiden Jahren das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden inne hatte. Sie sei dem Vorstandsteam während der zwei Jahre mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ihre Erfahrung und ihr Wissen seien nicht so schnell zu ersetzen. Er als Berufstätiger könne zudem nicht so viel Zeit in die Vereinsarbeit investieren, wie seine Vorgängerin, die über 16 Jahre im Heimatkreis in verantwortlicher Position aktiv war. Während ihrer Amtszeit habe sie es immer wieder verstanden, Menschen zur Mitarbeit zu motivieren und mitzunehmen. Zum Abschied überreichte ihr Keller als Geschenk die zwei vom Württembergischen Geschichts- und Altertumsverein 1907 herausgegebenen Bände „Herzog Karl Eugen von Württemberg und seine Zeit“.

In Absprache mit dem Vorstand schlugen zwei Mitstreiter aus dem Grenzsteinprojekt anschließend vor, Erika Porten zur Ehrenvorsitzenden des Vereins zu ernennen. Die Versammlung sprach sich einstimmig dafür aus. Sichtlich gerührt versprach Erika Porten, dem Verein auch zukünftig mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Unter dem Punkt „Verschiedenes“ erinnerte Grötzinger daran, dass nach dem Zweiten Weltkrieg viele Menschen nach Weilimdorf gekommen seien. Diese Menschen hätten alle eine Geschichte, wie sie nach Weilimdorf kamen. „Vielleicht gibt es ja einige, die bereit sind, darüber zu erzählen“, so Grötzinger. Vorstellbar sei, dass ein solches Projekt auch in Form von Schüle­r­interviews auf den Weg gebracht werde.

Text/Fotos: Tommasi

Reisebüro Binder bittet aufs Schiff: Über 70 Interessierte im Sitzungssaal

Der Sitzungssaal im Weilimdorfer Bezirksrathaus war kürzlich fest in Kreuzfahrerhand. Rund 70 Interessierte waren der Einladung von Reisebüro Binder gefolgt und erlebten einen interessanten und zugleich amüsanten Abend.

Kreuzfahrten liegen voll im Trend lautete dieser Tage eine Schlagzeile in der Tageszeitung. Das kann auch Eckhardt Binder. Der Chef des Reisebüros Binder war selbst schon mehrfach auf Kreuzfahrt. „Ich bin ein echter Fan von Tui Cruises“, verrät er. Der Veranstalter sei auch schon mehrfach als beste Reederei Deutschlands ausgezeichnet worden.

Das Interesse an der Veranstaltung war so groß, dass die zunächst dafür vorgesehene Location nicht ausgereicht hätte. „Bezirksvorsteherin Ulrike Zich hat und kurzfristig den Sitzung­saal zur Verfügung gestellt“, so Binder. „Dafür vielen Dank“.

Die Gäste des Abends im Bezirksrathaus wurden von Laura Wendler, vom Tui Cruises Team auf eine virtuelle Kreuzfahrt mitgenommen, bei der sie auch die Schiffe des Veranstalters kennenlernten. Nach einer kurzen Pause übernahm dann Comedian Marco Ströhlein das Ruder. Mit seinem Programm „Innenkabine mit Balkon“, hatte er die Lacher auf seiner Seite. „Ein super Abend“, freut sich Binder. Auch die noch nicht Kreuzfahrer unter den Gästen haben an dem Abend Feuer gefangen. Nicht zuletzt dank Ströhleins witzigem und kurzweiligen Programm.

Text/Foto: Tommasi

23. Neujahrsempfang der SPD Weilimdorf – „Es gibt nur den einen Weg sich selbst zu engagieren“

Der Neujahrsempfang der SPD Ortsvereine Weilimdorf und Giebel sowie der SPD Bezirksbeiratsfraktion fand dieses Jahr zum 23. Mal in Folge statt. Als Gastrednerin konnte Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, begrüßt werden.

Zum 23. Neujahrsempfang konnte der Vorsitzende des Ortsvereins Weilimdorf Eberhard Keller, sehr viele Gäste begrüßen. Unter ihnen weilten neben der Hausherrin, Bezirksvorsteherin Ulrike Zich und ihrer Stellvertreterin Jutta Dünkel-Mutschler auch die SPD Bundestagsabgeordnete Ute Vogt, der SPD-Bundestagskandidat für den Stuttgarter Norden, Michael Jantzer, zahlreiche Vertreter aus dem Gemeinderat und dem Bezirksbeirat sowie Vertreter der Weilimdorfer Vereine, Schulen, Kirchen und Institutionen.

Besonders begrüßte Keller die Gastrednerin des Abends, Verena Bentele. Die auf dem elterlichen Bauernhof am Bodensee aufgewachsene Bentele dürfte vielen in ihrer Eigenschaft als erfolgreiche Wintersportlerin bekannt sein. Die von Geburt an blinde Sportlerin hat vier Mal an den Paralympics teilgenommen und in den Disziplinen Skilanglauf und Biathlon insgesamt 12 Gold, zwei Silber und 2 Bronzemedaillen gewonnen. Die erste Goldmedaille übrigens 2010 als damals 16-jährige bei den Paralympics im kanadischen Vancouver. Darüber hinaus hat Bentele mehrere Medaillen bei Weltmeisterschaften errungen und war mehrfache Siegerin des Gesamtweltcups im Biathlon und im Langlauf. Seit 2015 ist sie Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung.

In seiner Begrüßungsansprache hielt Keller mit Nachdruck fest, dass die derzeitigen Entwicklungen in der Weltpolitik etwa in Amerika aber auch in Deutschland in einer Zeit in der „Alternative Fakten“ scheinbar immer häufiger zur wirklichen Wahrheit werden, Grund zur Sorge bestehe. „Großmannssucht war noch nie ein guter Ratgeber“, hielt Keller fest und verwies in dem Zusammenhang auf die Deutsche Geschichte, und deren dunkelste Kapitel. „Das sollte uns allen Mahnung sein, uns für eine Zukunft in Frieden einzusetzen. Hoffnungsvoll stimme ihn die Kanzlerkandidatur von Martin Schulz, einem Mann der für ein weltoffenes und solidarisches Europa stehe, so Keller.

In der Kommunalpolitik stehe in Stuttgart der neue Doppelhaushalt an. Im Haushalt würden die Weichen auch für Themen wie die Bildungspolitik gestellt. In dem Zusammenhang bemängelte Keller die derzeitigen Entwicklungen in der Landesregierung in Sachen Bildungspolitik. Bildung sei das wichtigste gut. In dem Bereich dürfe es keine Einsparungen geben. Mit bedauern habe man auch feststellen müssen, dass der Wunsch, die U13 nach Giebel und Hausen zu verlängern in der Region durchgefallen sei. Das Projekt sei sehr wichtig um die Mobilität insbesondere von älteren Menschen sowie von Kindern und Jugendlichen auch zukünftig zu sichern.

An der Ausrichtung des Haushalts der Landeshauptstadt könnten sich die Bürger im Rahmen des Bürgerhaushalts beteiligen. Dies sei wichtig, um auch Projekte aus dem Stadtbezirk voran zu bringen. Hier warnte Keller davor die Angebote in den Stadtbezirken einzuschränken. In Weilimdorf habe man schon erfahren müssen, dass Angebote abgezogen werden. „Es ist wichtig, dass die Bezirksbeiräte in der Sache immer aufmerksam sind“, so Keller.

Der Vorsitzende des Ortsvereins nannte in Sachen Haushalt auch einige für Weilimdorf wichtige Projekte. Zum einen sei das die Weiterentwicklung der Gemeinschaftsschule Weilimdorf und den dringend nötigen Bau von Mensen in allen Weilimdorfer Schulen. Auch die Erweiterung des Pavillons der Mobilen Jugendarbeit sei dringend nötig. Nicht unerwähnt ließ Keller auch den lange gehegten Wunsch der Weilimdorfer nach einem Bürgersaal mit Forum und den seit Jahren vom Jugendrat verfolgten Wunsch nach einem Schwimmbad. Auch das Thema barrierefreier Ausbau der Haltestellen des ÖPNV in Stuttgart erwähnte Keller in dem Zusammenhang. Mit den Mitteln die derzeit dafür im Haushalt jährlich eingestellt sind daure der Umbau aller Haltestellen in der Landeshauptstadt noch 67 Jahre. „Das Thema sollte sich also der Jugendrat auf die Fahnen schreiben“, meinte Keller ironisch.

„Vielfalt als Chance in einer Gesellschaft für Alle“ war der Vortrag von Verena Bentele überschrieben. Und auch Bentele richtete den Blick zunächst nach Amerika. Dort, aber auch anderswo auf der Welt würden Menschen ausgegrenzt. Dem gelte es entgegenzutreten.

„Wir haben in Zukunft spannende Entscheidungen zu treffen“, so Bentele weiter. „Auch was die Themen Vielfalt, Mobilität und Barrierefreiheit betrifft“. Je mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen könnten, desto weniger müssten täglich mit dem eigenen Auto unterwegs sein. „Die Stuttgarter können darüber ein Lied singen“, stellte Bentele fest. Mobilität sei aber auch ein gutes Beispiel für Inklusion. Der behindertengerechte Ausbau der Haltestellen in Stuttgart werde hoffentlich nicht mehr 67 Jahre dauern. Es gebe in Deutschland aber auch noch zahlreiche Bahnhöfe an denen Menschen mit Behinderung nicht aussteigen können. Auch dass müsse sich schnellstmöglich ändern.

Ein weiteres Thema sei die Sprache, so Bentele. „Wir haben das Phänomen, dass Menschen oft erklären sie würden nicht verstehen was Politiker sagen oder was in Formularen steht. Nun habe man die Regelung getroffen, dass Formulare mit einfachen Worten erklärt werden müssen, so dass sie auch Menschen mit Sprachbarrieren verstehen. „Das ist im Fall des Rentenbescheids eine gute Sache, denn den versteht keiner“, erklärte Bentele und hatte die Lacher auf ihrer Seite.

„Auch wenn wir wollen, dass sich die Menschen beteiligen und wir wissen wllen was die Menschen brauchen ist Sprache ein wichtiges Thema“, hielt die Beauftragte der Bundesregierung weiter fest. Deshalb sei es eine gute Sache, dass es bei der Bundestagswahl die Informationen der SPD wieder in einer leicht verständlichen Sprache gebe. „Ich bin überzeugt, dass leicht verständliche Sprache auch die enttarnt, die gegen Toleranz und Vielfalt sind“. Leichte Sprache mache schnell deutlich, wer für Ausgrenzung ist und wer für Inklusion.

„Es ist wichtig, dass wir in Baden-Württemberg auf dem Weg der Inklusion bleiben“, so Bentele weiter. Nur wenn sich Menschen mit und ohne Behinderung schon in den Schulen kennen lernen werde man auch am Arbeitsplatz mehr Inklusion hinbekommen. „Inklusive Bildung ist das Grundgebot für eine Gesellschaft, in der bunt die wichtigste Farbe ist“.

Auch das Thema Wohnen nannte Bentele in dem Zusammenhang. Es gebe immer mehr ältere Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden bleiben wollen. Insbesondere in großen Städten wie Stuttgart gebe es dafür aber nicht genügend bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum. Entsprechenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen sei auch ein Gradmesser für Vielfalt.

Zuletzt sprach Bentele schließlich noch das Teilhabegesetz mit dem im vergangenen Jahr die Hilfen für Menschen mit Behinderung neu geregelt wurden. Unter sei darin auch geregelt ob und wann Menschen mit Behinderung eine Assistenz erhalten wenn sie sich ehrenamtlich engagieren. Assistenz würden Menschen mit Behinderung nur dann erhalten, wenn diese nicht durch Freunde oder Familie abgedeckt werden kann. „Meine Familie und meine Freunde unterstützen mich bei meinen ehrenamtlichen Aktivitäten gerne, sie wären aber nicht Böse wenn die Aufgabe auch mal andere übernehmen dürften“, erklärt die Behindertenbeauftragte. Hier müsse nachgebessert werden, den Beteiligung im Ehrenamt sei wichtig, auch die Beteiligung von Menschen mit Behinderung,

Die Erfahrung zeige, dass die Beteiligung von Menschen mit Behinderung in allen Gruppen der Gesellschaft und der Politik etwas verändere. „Es gibt nur den einen Weg , sich selbst zu engagieren – im Verein bei der Feuerwehr in den Kirchen, den Parteien und Verbänden“, so Bentele. „Wir können dann auch Mitgestalten und das ist der Lohn einer Gesellschaft, die alle mitnehmen will“. Es sei gut, dass es viele Menschen gibt, die sich engagieren und das es Menschen gibt, die bereit sind über Politik zu sprechen und zu diskutieren. Mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst hielt Bentele abschließend fest: „2017 ist ein Jahr in dem sich zeigen wird, ob und wie unsere Werte standhalten und ob wir bereit sind, dafür zu kämpfen“.

Nach einer kurzen Vorstellung des Bundestagskandidaten Michael Jantzer oblag das Schlusswort wieder Eberhard Keller. Der bedankte sich bei Bentele für ihre eindrucksvolle Rede und überreichte ihr ein kleines Dankeschön. Sein Dank galt auch all jenen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Für das Catering habe wie schon in den vergangenen Jahren das „Cube“ im Behindertenzentrum Feuerbach gesorgt. Abschließend wünschte Keller allen Anwesenden ein erfolgreiches neues Jahr.
Text/Fotos: Tommasi